Das, was in einem Archiv aufbewahrt wird, nennt man Archivgut. Die Einzelstücke bezeichnet man als Archivalien (Singular: das Archivale).

Es gibt verschiedene Typen von Archivalien, z. B. Urkunden, Akten und Sammlungen.

• Urkunden
  Eine Urkunde enthält einen schriftlich festgehaltenen Rechtsakt unter Einhaltung bestimmter formaler Merkmale. Die Urkunde spricht für sich allein. Es gibt sie seit der Spätantike, und sie wurde meist auf Pergament abgefasst. Auch heute noch werden Rechtsgeschäfte urkundlich geregelt. Die Inhalte haben verbindliche Rechtsgültigkeit.
• Akten
  Ab dem 14. Jahrhundert traten zunehmend Akten in den Vordergrund, die aus dem einfacher herzustellenden, billigeren Papier bestehen. So konnte man nicht nur das Ergebnis von Verhandlungen wie auf einer Urkunde festhalten, sondern den Verhandlungsverlauf selbst aufschreiben. Akten sind Aufzeichnungen, bei denen keine bestimmten Formalien eingehalten werden müssen. Je mehr sich die Verwaltungen in Ländern, Städten und auch privat ausbildeten und vielschichtiger wurden, umso wichtiger war die schriftliche Überlieferung. Auch heute noch müssen die öffentlichen Verwaltungen ihre alten Akten an das zuständige Archiv abgeben. Die Akten werden hier gesichtet und die unwichtigen vernichtet. Die wichtigen Akten werden dauerhaft aufbewahrt. Das Archivgesetz regelt, dass bestimmte Akten aus Datenschutzgründen erst nach Ablauf bestimmter Fristen von Privatpersonen benutzt werden dürften.
• Sammlungen
  Zu Sammlungen zählt man Zeitungen, Fotos, Plakate, Karten (Landkarten, Postkarten, Baupläne usw.) und Druckschriften (Broschüren, Jubiläumsschriften u. a.). Art und Umfang der Sammlungen sind in jedem Archiv unterschiedlich. Manchmal befinden sich Karten, Fotos oder Pläne (z. B. Baupläne) in Akten.

Die häufigsten Bestandteile von Sammlungen sind Zeitungen, z. B. Tageszeitungen. Sie sind zum Schutz und aus Platzgründen zumeist auf Mikrofilm übertragen worden.