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(141 KB)   Wochenmarkt auf Münsters Domplatz, 1988 / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/J. Klem   Wochenmarkt auf Münsters Domplatz, 1988 / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/J. Klem
TITELWochenmarkt auf Münsters Domplatz, 1988
DATIERUNG1988


INFORMATIONSeit hunderten von Jahren wird nun in der Innenstadt Münsters Markt gehalten. Zwar sind nicht mehr - wie noch im letzten Jahrhundert - weite Teile der gesamten Innenstadt durch Straßenmärkte belegt, doch zeigt dieses Bild mit Blick auf das Rathaus, daß auch heute der Markt noch einen ansehnlichen Umfang erreicht.

Rund 140 bis 170 Händler finden sich zur Zeit jeden Mittwoch und Samstag auf dem Domplatz ein, bevor um 7 Uhr der Markt beginnt. 1960 waren es noch 4.610, doch hat die wachsende Größe der Stände und Verkaufswagen deren Anzahl reduziert. Geordnet nach Produkten finden die Händler wie einst Aufstellung: eine Gasse mit den Wagen der Fleischer, im nächsten Gang Fische und Molkereiprodukte, dann die Bäcker. Nun kommt die Vielzahl der Obst und Gemüsestände, denen die Blumenstände gegenüberstehen. Auch die Geflügelstände sind zusammengefaßt. In der letzten Marktgasse finden sich dann noch einzelne Kleintierstände, an denen Hühner, Tauben oder Kaninchen zu haben sind.

Die Marktbeschicker sind nur noch zu einem kleinen Teil Bauern und Gärtner aus der Umgebung, die nur ihre eigenen Erträge vermarkten wollen. Die meisten von ihnen kaufen zu. Zum einen reichen die selbst produzierten Mengen oftmals nicht aus, zum anderen werden an den Obst- und Gemüseständen von den anspruchsvoller gewordenen Käufern auch Produkte erwartet, mit denen die heimische Landwirtschaft nicht aufwarten kann. So müssen Weintrauben oder Südfrüchte ebenso aus dem Großhandel bezogen werden, wie im Winter die Tomaten aus Israel oder Marokko.

Der Ausdehnung der Stadt wurde schon im 19. Jahrhundert mit Stadtteilmärkten Rechnung getragen. Heute existieren zwei Hauptmärkte und sieben Neben- bzw. Stadtteilmärkte, auf denen ein- oder zweimal die Woche Markt gehalten wird. Rund 650.000 DM beträgt der Markthaushalt der Stadt pro Jahr, wovon Personal-, Reinigungs- und Energiekosten die größten Anteile verbrauchen. Doch wird durch Investitionen auch den steigenden Anforderungen an die Verkaufsstände entsprochen. Wasserzapfstellen gehören ebenso zur Grundausstattung der Marktplätze wie elektrischer Strom, mit dem beleuchtet, gekühlt oder geheizt wird. Da die Stadt mit den Wochenmärkten keinen Gewinn erwirtschaften will, werden die Standgebühren der Marktbeschicker so kalkuliert, daß nur dieser Betrag wieder eingenommen wird.

Dafür, daß es auf dem Markt geregelt zugeht, sorgt die Marktaufsicht auf der Grundlage der im Ortsrecht festgehaltenen Wochenmarkt-Satzung. Hier ist wieder die alte Verbindung von Stadt- und Marktrecht zu erkennen. Welche Produkte angeboten werden dürfen, Hygiene- sowie Tierschutzbestimmungen sind in der Marktordnung ebenso zu finden wie das Verbot allzu aufdringlicher "Marktschreierei".


TECHNIKFoto
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FOTO-PROVENIENZMünster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/J. Klem


QUELLE    Burgholz, Dieter | Markt und Jahrmarkt in Westfalen | Dia 04, S. 15
PROJEKT    Diaserie "Westfalen im Bild" (Schule)

SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Typ35   Bildmaterial (Reproduktion, Foto)
Zeit3.10   1950-1999
Ort3.5   Münster, Stadt <Kreisfr. Stadt>
Sachgebiet10.16   Handel, Kauffrau/Kaufmann
DATUM AUFNAHME2004-02-24
AUFRUFE GESAMT75
AUFRUFE IM MONAT18