ZEITSCHRIFTENBAND

TITEL  Westfälische Forschungen - Zeitschrift des LWL-Instituts für westfälische Regionalgeschichte
BAND55
JAHR2005
ISBN3-402-09235-2
INFORMATIONX und 869 Seiten.

Themenschwerpunkt (hg. von Stefan Gorissen): Ehrenamt und Mäzenatentum - Grundlagen der Zivilgesellschaft im historischen Wandel (S. 1-359)

Angesichts der fundamentalen Finanzkrise des Wohlfahrtsstaats westlicher Prägung fanden in den letzten Jahren Konzepte einer „civil society“ nicht nur bei Soziologen, Politologen und Historikern zunehmend Aufmerksamkeit, sondern auch bei führenden Politikern der Bundesrepublik. Im Zentrum solcher Konzepte stehen freiwillig, ohne Entgelterwartung erbrachte bürgerschaftliche Leistungen, die den Staat von Teilen seiner Fürsorgepflicht entlasten. Was heute oft auch als „Freiwilligenarbeit“, „Selbsthilfe“ oder „Bürgerarbeit“ bezeichnet wird, hat seine historischen Wurzeln als „Ehrenamt“ in der sich herausbildenden bürgerlichen Gesellschaft des 18. Jahrhunderts. Der von Stefan Gorißen betreute Band versucht, verschiedene Felder eines solchen ehrenamtlichen Engagements in ihrer konkreten historischen Praxis auszuleuchten: den wichtigen Bereich der Förderung von Kunst und Wissenschaft durch Mäzene, aber auch die umfangreiche freiwillige Arbeit im breiten kulturellen Bereich des Vereinswesens; das bürgerschaftliche Engagement im Bereich der politischen Selbstverwaltung, das ebenso wie die Freiwilligenarbeit auf sozial-karitativem Feld auf lange historische Traditionen zurückblicken kann; schließlich die bis heute unverzichtbaren ehrenamtlichen Betätigungen im Bereich der Justiz in Gestalt ehrenamtlicher Richter und Schöffen.

Ein weiterer, von Ralf Blank verantworteter Themenschwerpunkt der Westfälischen Forschungen behandelt das Kriegsende 1945 in Westfalen. Wilfried Reininghaus und Werner Freitag würdigen das Lebenswerk des Landeshistorikers Albert K. Hömberg und ordnen es in den forschungsgeschichtlichen Kontext ein. Bernhard Sicken untersucht das - vergebliche - Bemühen der ostwestfälischen Stadt Herford, in der politisch unruhigen Situation des Vormärz und gegen die Interessen der Nachbarstadt Bielefeld eine Vergrößerung der eigenen Garnison zu erreichen.
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