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(84 KB)   Ursulamarkt und -umzug in Coesfeld / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/J. Klem   Ursulamarkt und -umzug in Coesfeld / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/J. Klem
TITELUrsulamarkt und -umzug in Coesfeld
GEOPOSITIONGoogle Maps OSM | 51.745228273865200 (NS), 8.712327182292938 (EW) (exakt)


INFORMATIONWie in vielen Städten, so liegt auch in der westfälischen Kreisstadt Coesfeld der Marktplatz im Zentrum der Stadt. Vor Rathaus und Kirche St. Lambert steht das mittelalterliche steinerne Marktkreuz als sichtbares Zeichen des einstmals verliehenen Marktrechtes (vgl. Bild 1  Medien). Vom Rathaus aus überwachte im Mittelalter und bis in die Neuzeit hinein der Marktmeister den ordnungsgemäßen Verlauf des Marktes, notierte die Preise und kontrollierte Maße und Gewichte der Händler. Mit der Marktglocke wurde von ihm der Markt ein- und ausgeläutet.

Neben den Wochenmärkten wurden auf diesem Platz seit Jahrhunderten auch an besonderen Kirchtagen mehrere Jahrmärkte abgehalten: "up Bunte Johanns misse, unser kerkwyginge, up sunte Thomas misse und des dunredages vor Palmen" wie es in einer alten Urkunde heißt. Der Jahrmarkt auf St. Johanni Enthauptung (29.08.) wurde dann 1435 durch den Bischof Heinrich von Moers auf den Ursulatag (21.10.) verlegt, da er die gleichzeitig gefeierte Kirchweihe von St. Lambert durch den Marktbetrieb zu sehr gestört sah. Aus dem "Elftausend Megede Markt" - die Namensgebung erfolgte in Anlehnung an die Kölner Ursulalegende - wurde der heutige Ursulamarkt. Neben dem Viehmarkt verkauften die Bauern der Umgebung zu diesem Zeitpunkt auch den im Herbst gerade geernteten "Kappes". Er spielte vor allem als frischer Weißkohl und für die Sauerkrautbereitung eine wichtige Rolle in der winterlichen Gemüseversorgung. Unsere heutigen Konserven, die Tiefkühlkost oder die Frischgemüseimporte waren den damaligen Zeitgenossen noch unbekannt.

An diese Tradition erinnert der heutige, auf dem Bild festgehaltene Ursulaumzug, der am Donnerstag die Veranstaltungen des Ursula-Wochenendes einleitet. In der Mitte des aus Trachtenkapellen, Spielgruppen und Kiepenkerlen zusammengesetzten Festzuges fährt ein vierspänniger Leiterwagen, von dem herab die "Kappesköppe" verschenkt werden.

Am Freitag beginnt dann das eigentliche Marktgeschehen. Weit mehr als einhundert Marktbeschicker bauen die unterschiedlichsten Stände auf. Die uralte Marktfreiheit gilt bis heute: ausstellen darf jeder, der mit Hilfe des Ordnungsamtes einen Platz ergattert. Durch einen langen, verkaufsoffenen Freitag wird auch der örtliche Handel an diesem Verkaufstreiben beteiligt. Der Flohmarkt am Samstag und ein verkaufsoffener Sonntag schließen dann das vom örtlichen Verkehrsverein organisierte Marktwochenende ab.


TECHNIKFoto
FORMATjpg


FOTO-PROVENIENZMünster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/J. Klem


QUELLE    Burgholz, Dieter | Markt und Jahrmarkt in Westfalen | Dia 09, S. 25
PROJEKT    Diaserie "Westfalen im Bild" (Schule)

SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Typ35   Bildmaterial (Reproduktion, Foto)
Ort3.3.3   Coesfeld, Stadt
Sachgebiet10.16   Handel, Kauffrau/Kaufmann
DATUM AUFNAHME2004-02-24
AUFRUFE GESAMT3619
AUFRUFE IM MONAT1