MEDIEN

(79 KB)   Blick auf die Treppe zu Saal und "Öhm-Kammer" im Haupthaus Schulte-Bisping, Münsterländer Gräftenhof im Westfälischen Freilichtmuseum Detmold / Detmold, Westfälisches Freilichtmuseum / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/J. Klem   Blick auf die Treppe zu Saal und "Öhm-Kammer" im Haupthaus Schulte-Bisping, Münsterländer Gräftenhof im Westfälischen Freilichtmuseum Detmold / Detmold, Westfälisches Freilichtmuseum / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/J. Klem
TITELBlick auf die Treppe zu Saal und "Öhm-Kammer" im Haupthaus Schulte-Bisping, Münsterländer Gräftenhof im Westfälischen Freilichtmuseum Detmold
GEOPOSITIONGoogle Maps OSM | 51.745228273865200 (NS), 8.712327182292938 (EW) (exakt)


INFORMATIONDie Qualität dieses Treppenaufgangs, seine einladende Breite, die repräsentative Gestaltung von Geländer und Pfosten lassen keinen Zweifel daran aufkommen, daß die Bewohner der dahinterliegenden Räume soziale Spitzenpositionen in der Hierarchie des Hauses einnahmen. Die Funktion des Saales (rechte Tür) ist im Text zu Bild 2  Medien beschrieben. Die linke Tür führt in die "Öhm-Kammer", die "Onkel-Kammer". Das war der Schlafraum eines älteren Bruders des Hofbesitzers. Im Münsterland erbte ja der jüngste Sohn den Hof, was ohne Frage von Vorteil war. Wenn, wie so oft, der Hofbesitzer aus ökonomischen Gründen - nämlich um dem Hof ein langdauerndes Altenteil zu ersparen - so lange wie möglich der Wirtschaft vorstand, konnte der älteste Sohn bei Hofübernahme selbst schon recht alt und nicht mehr voll leistungsfähig sein. Der jüngste war also "Anerbe", die älteren mußten vom Hofe weichen (einheiraten, wenn sie Glück hatten; eine Heuerstelle übernehmen, ein Handwerk betreiben) oder dem Bruder als Großknecht, im Münsterland Baumeister genannt, dienen. Sein Platz an der Kaminwange, rechts neben dem Treppenaufgang (im Bild nicht mehr sichtbar) ist einer der besten, weil wärmsten im ganzen Haus; er hat den Bruder als "Ohm an de Müer" ("Onkel an der Mauer") sprichwörtlich gemacht. Sicher saß dort zu seinen Lebzeiten der Altbauer, aber länger doch der Onkel. Ober Schwestern des Bauern ("Möhne"), die trotz schultenmäßigem Brautschatz nicht zu verheiraten waren, wird nichts Vergleichbares überliefert, nur Augustin Wibbelt hat ihnen ein literarisches Denkmal gesetzt. Dabei war ihre Bedeutung nicht gering, auch wenn sie in der Rangordnung hinter den Brüdern zurückstanden. Für Kinderaufzucht und Haushaltsführung waren sie sicher besser geeignet als das häufig wechselnde Gesinde. Manche Schwester hat zudem einem verwitweten Bauern die Hausfrau ersetzt, denn eine Einzelperson war als Haushaltsvorstand nicht denkbar.


TECHNIKFoto
FORMATjpg


OBJEKT-PROVENIENZDetmold, Westfälisches Freilichtmuseum
FOTO-PROVENIENZMünster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/J. Klem


QUELLE    Könenkamp, Wolf-Dieter | Bauernfamilie und Gesinde | Dia 03, S. 19f.
PROJEKT    Diaserie "Westfalen im Bild" (Schule)

SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Typ35   Bildmaterial (Reproduktion, Foto)
Ort1.3   Münsterland
2.5.5   Detmold, Stadt
Sachgebiet6.9   Ehe, Partnerschaft, Familie, Familienleben
9.3   Wohnen, Wohnungsausstattung
10.10   Landwirtschaft, Landwirtin/Landwirt
15.11   Museen, Sammlungen, Ausstellungen
DATUM AUFNAHME2004-02-24
AUFRUFE GESAMT234
AUFRUFE IM MONAT57