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(102 KB)   Waschort im Münsterländer Gräftenhof mit Milchkammer und Aufgang zur Mägdekammer, Westfälisches Freilichtmuseum Detmold / Detmold, Westfälisches Freilichtmuseum / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/J. Klem   Waschort im Münsterländer Gräftenhof mit Milchkammer und Aufgang zur Mägdekammer, Westfälisches Freilichtmuseum Detmold / Detmold, Westfälisches Freilichtmuseum / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/J. Klem
TITELWaschort im Münsterländer Gräftenhof mit Milchkammer und Aufgang zur Mägdekammer, Westfälisches Freilichtmuseum Detmold
GEOPOSITIONGoogle Maps OSM | 51.745228273865200 (NS), 8.712327182292938 (EW) (exakt)


INFORMATIONWie schon beschrieben (siehe Bild 6  Medien) lag die bäuerliche Bettstatt so, daß der Haushalt möglichst zu überblicken war. Ein anderer Grundsatz bestimmte die Lage der Schlafkammern des Gesindes im Hause: die Nähe zum Arbeitsfeld. Knechtekammern liegen also auf der Pferdeseite des Hauses, bei den Pferdeställen, und Mägdekammern gegenüber, bei den Kühen, gleichzeitig küchennah, wie abgebildet, im Anschluß auch an die Milchkammer. Beschreibungen des Hallenhauses in Westfalen aus der Zeit um 1800 lassen aber häufig noch ein weiteres Motiv für die besondere Lage der Mägdekammer erkennen; stellvertretend für andere sei hier nur eine von 1785 zitiert, die verblüffend genau die Situation im Münsterländer Gräftenhof wiedergibt, dessen Küche durch eine große Windfangtüre zur Deele abgeschlossen werden kann:
"Über der Waschkammer befindet sich die Schlafkammer für die Mägde, damit diese nicht allein hören können, was im Kuhstalle vorgeht, sondern auch von den Knechten desto abgesonderter seyn. Denn wenn außer der Hausthüre noch die Thür zwischen der Küche und Deele verschlossen wird, so ist diese Gemeinschaft abgeschnitten, und die Herrschaft kann überdies den Zugang zu ihrer Kammer aus ihrem Bette beobachten."
Nicht nur durch solche Bemerkungen wird das Problem der Sexualität im Hallenhaus faßbar; es liegt auf der Hand, daß das relativ enge Zusammenleben der Geschlechter nicht asexuell verlief und daß rigide Überwachungsmaßnahmen auch ein Hinweis auf ihre Notwendigkeit sind.


TECHNIKFoto
FORMATjpg


OBJEKT-PROVENIENZDetmold, Westfälisches Freilichtmuseum
FOTO-PROVENIENZMünster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/J. Klem


QUELLE    Könenkamp, Wolf-Dieter | Bauernfamilie und Gesinde | Dia 09, S. 29f.
PROJEKT    Diaserie "Westfalen im Bild" (Schule)

SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Typ35   Bildmaterial (Reproduktion, Foto)
Ort1.3   Münsterland
2.5.5   Detmold, Stadt
Sachgebiet6.9   Ehe, Partnerschaft, Familie, Familienleben
9.3   Wohnen, Wohnungsausstattung
10.10   Landwirtschaft, Landwirtin/Landwirt
15.11   Museen, Sammlungen, Ausstellungen
DATUM AUFNAHME2004-02-24
AUFRUFE GESAMT148
AUFRUFE IM MONAT1