Westfälische Filmgeschichte > Thema: Kinoreform


 

Kinoreform:
Der Kampf gegen "Schmutz und Schund" und die Förderung des "guten Films"


 
 
 
Die gesellschaftlichen Debatten um eine Reform des Kinos sind beinahe so alt wie der Film selbst. Unter dem Stichwort 'Kinoreform' lassen sich verschiedene Akteure, Gruppierungen und Institutionen mit ihren jeweils spezifischen Anliegen und Interessen fassen. Einerseits gab es immer wieder Kritk, Proteste und Zensurforderungen gegen den häufig so titulierten "Schmutz und Schund" auf der Leinwand. Andererseits bemühte man sich immer auch um Verbesserungen, um den "guten Film", mit eigenen Konzepten, Einflussnahme auf den Filmsektor und selbstständiger Filmarbeit.

Zusammen mit den Kirchen stritten unter anderem Pädagogen, Juristen und Politiker darum, wie das Medium Film kulturpolitisch zu nutzen sei. Die Geschichte dieser Bemühungen und Auseinandersetzungen reicht von der so genannten Kinoreformbewegung vor dem Ersten Weltkrieg bis zur "Aktion saubere Leinwand" zu Beginn der sechziger Jahre und darüber hinaus.

Bei den jeweiligen Reformbestrebungen und Protestbewegungen handelte es sich vor allem in der ersten Jahrhunderthälfte selten um einheitliche, überregional organisierte Gruppierungen. Es finden sich zumeist lokale und regionale Vertreter und Initiativen, die in unterschiedlicher Weise miteinander in Kontakt standen oder zusammenarbeiteten. So auch in Westfalen.
 
 

Themen
Die Kinoreformbewegung im Kaiserreich
Um 1912 war Westfalen kurzzeitig das Zentrum der Kinoreformbewegung in Deutschland. Der Westfälische Landgemeindetag setzte eigens eine Kommission ein, die sich mit dem Film befassen sollte.
 
 
Katholisches Kino in der Weimarer Republik
Am Ende der Weimarer Republik wagte der Jesuitenpater Friedrich Muckermann ein Experiment katholischer Filmarbeit. Er gründete den Verein "Westfälische Landeslichtspiele e.V.", der jedoch nur kurze Zeit existierte.