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(109 KB)   Deele und Kuhstall des Haupthauses auf dem Osnabrücker Hof im Westfälischen Freilichtmuseum Detmold / Detmold, Westfälisches Freilichtmuseum / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/J. Klem   Deele und Kuhstall des Haupthauses auf dem Osnabrücker Hof im Westfälischen Freilichtmuseum Detmold / Detmold, Westfälisches Freilichtmuseum / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/J. Klem
TITELDeele und Kuhstall des Haupthauses auf dem Osnabrücker Hof im Westfälischen Freilichtmuseum Detmold


INFORMATIONEs ziehen sich, wie bereits mehrfach geschildert, unsichtbare Trennungslinien durch ein Hallenhaus: Die Bauernfamilie schläft deutlich getrennt vom Gesinde auf der Wohnseite des Hauses, das Gesinde ist nach Geschlechtern getrennt, am gemeinsamen Tisch sitzen Männer und Frauen auf unterschiedlichen Seiten, und - allgemein gesprochen - auch die Deele ist unterteilt in eine Männer- und eine Frauenseite. Hier ist die Frauenseite mit dem Kuhstall zu sehen. Pferdepflege und -gebrauch galt als Männersache, den Frauen blieb das Rindvieh. Ihr Arbeitsgebiet umfaßte das Melken (siehe Melkschemel im Vordergrund), Füttern und auch Stallarbeiten wie Ausmisten (siehe Schubkarre) und Einstreuen, das zwar nur gelegentlich vorkam, dafür aber umso anstrengender war. Auch das Füttern bedurfte der Kraftanstrengung, jede Kuh fraß etwa 25 Pfund Heu o.ä. am Tag.

Auf der Hille (der Raum über dem Stall) stehen Arbeitsmittel, derer sich die Mägde bei ihren Tätigkeiten bedienten; große Futterkörbe und kleinere Kartoffelkörbe sind zu sehen. Kartoffeln graben und besonders das Aufsammeln war vorrangig Frauenarbeit - das mechanisierte Kartoffelroden am Ende des 19. Jahrhunderts wurde dann zwar Männersache, das Einsammeln jedoch nicht. Im hohen, gitterartig aus Stäben zusammengesetzten Geflügelkorb brachten Bäuerin oder Mägde je nach Jahreszeit Geflügel zum Markt. Davor, wieder unten auf der Deele, steht ein großer Webstuhl, keiner von der Sorte, wie sie zur häuslichen Selbstversorgung benutzt wurden, sondern einer für professionelle Bedienung. Größere Höfe im Münsterland oder im Osnabrückischen mieteten sich oft ein Webermädchen, das im Anschluß an die winterlichen Tätigkeiten der Flachsverarbeitung (etwa ab Januar) das gewonnene Garn zu Leinwand verschiedener Qualitäten verwebte, für den Eigenbedarf des Hofes, für den Teil des Gesindelohnes, der aus Leinwand bestand, oder zum Verkauf. Links daneben, hinter der Mistkarre, steht eine Wannemühle, ein Gerät zum Reinigen des ausgedroschenen Getreides, zum Trennen von Weizen (oder anderem Getreide) und Spreu. Im hinteren Teil des Gerätes befindet sich ein großes Windrad, das mit einer Handkurbel in genügende Umdrehung versetzt werden mußte, um die Verunreinigungen aus den Körnern zu blasen. Zusätzlich werden von der Kurbelbewegung noch Siebe geschüttelt, die Steine und anderes entfernen. Eine ohne Frage recht kräftezehrende Tätigkeit während der Wintermonate im Anschluß an das morgendliche Dreschen der Männer.


TECHNIKFoto
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OBJEKT-PROVENIENZDetmold, Westfälisches Freilichtmuseum
FOTO-PROVENIENZMünster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/J. Klem


QUELLE    Könenkamp, Wolf-Dieter | Bauernfamilie und Gesinde | Dia 12, S. 35
PROJEKT    Diaserie "Westfalen im Bild" (Schule)

SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Typ35   Bildmaterial (Reproduktion, Foto)
Ort1.10.500   Osnabrück, Stadt
2.5.5   Detmold, Stadt
Sachgebiet6.9   Ehe, Partnerschaft, Familie, Familienleben
9.3   Wohnen, Wohnungsausstattung
10.10   Landwirtschaft, Landwirtin/Landwirt
15.11   Museen, Sammlungen, Ausstellungen
DATUM AUFNAHME2004-02-24
AUFRUFE GESAMT411
AUFRUFE IM MONAT136