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(98 KB)   Rückkehr des Bischofs von Münster im Februar 1884 / Münster, Bistumsarchiv / Münster, Landesmedienzentrum für Westfalen/E. Tschich   Rückkehr des Bischofs von Münster im Februar 1884 / Münster, Bistumsarchiv / Münster, Landesmedienzentrum für Westfalen/E. Tschich
TITELRückkehr des Bischofs von Münster im Februar 1884
DATIERUNG1884-02-13
GEOPOSITIONGoogle Maps OSM | 51.745228273865200 (NS), 8.712327182292938 (EW) (exakt)


INFORMATIONNeun Jahre hatte sich der Bischof von Münster, Bernhard Brinkmann, in seinem Exil in Holland versteckt gehalten, bevor er in seine Diözese zurückkehrte. Die Bevölkerung bereitete ihm einen triumphalen Empfang. Am Abend des 12.02.1884 begannen die Feierlichkeiten mit einem großen Fackelzug, die Frauenstraße hinab über die Rosenstraße und den Spiekerhof, die Bogenstraße, Roggen- und Prinzipalmarkt, über den MichaelispIatz und Domplatz zum Bischöflichen Palais. Ganz Münster war auf den Beinen. Unter großem Jubel begrüßte der Bischof die wartende Menschenmenge, die zwischen 20.000-30.000 Personen betragen haben soll.

Der zweite Tag begann mit einem Pontifikalamt im Dom. Nachmittags folgte die Rundfahrt des Bischofs, der sich die Ausschmückung der Stadt ansah. Bei dieser Gelegenheit entstand das abgebildete Photo. Ein Begleiter des Bischofs hielt die Situation in einem Bericht fest und lieferte damit auch eine authentische Bildbeschreibung:
"Wir fuhren zunächst durch die Ehrenhalle. In eine solche war nämlich die vom bischöflichen Hof über den Domplatz zum Prinzipalmarkt führende Straße verwandelt. Sechs riesige Bogen überspannten in gleichen Abständen die Straße, die Säulen mit Grün bekleidet, die Wölbungen mit Fähnchen geschmückt und in der Rundung mit Inschriften versehen. Die Verzierung der Bogen war auf der einen Seite in dunklen, auf der anderen in heilen Farben gehalten, und ebenso die Beleuchtung am Abend. Hierdurch, sowie durch die betreffenden Inschriften, wurde die Halle, vom bischöflichen Hof zum Prinzipalmarkt, als ein Leidensweg dargestellt und sollte an den traurigen Auszug des Bischofs erinnern; vom Prinzipalmarkt aber zum bischöflichen Hof war die Halle als ein Freuden- und Triumphweg gedacht zur Feier des freudigen Einzugs des Bischofs." [1]

Mit diesem ungeheuren Aufwand feierte die Bevölkerung Münsters und der Umgebung nicht nur ihren Bischof und das nahe Ende des Kulturkampfes, sondern auch sich selbst. Gegen sämtliche Repressionen des Staates hatte man sich behauptet. Die Rückkehr Bernhard Brinkmanns bedeutete für die Katholiken einen Sieg über die preußische Staatsgewalt.


[1] J. Schürmann: Johann Bernhard Brinkmann. Bischof von Münster im Kulturkampf. Münster 1906, S. 225, 226.


TECHNIKFoto
FORMATjpg


OBJEKT-PROVENIENZMünster, Bistumsarchiv
FOTO-PROVENIENZMünster, Landesmedienzentrum für Westfalen/E. Tschich


QUELLE    Roerkohl, Anne | Der Kulturkampf in Westfalen | Dia 10, S. 33
PROJEKT    Diaserie "Westfalen im Bild" (Schule)

SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Typ35   Bildmaterial (Reproduktion, Foto)
Zeit3.8   1850-1899
3.8.4   Kulturkampf <1871-1887>
Ort3.5   Münster, Stadt <Kreisfr. Stadt>
DATUM AUFNAHME2004-02-04
AUFRUFE GESAMT472
AUFRUFE IM MONAT112