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TITELWerkzeugherstellung in der Steinzeit: zwei Feuersteinknollen


INFORMATIONFeuerstein (Flint, Silex) ist einer der ältesten Rohstoffe, die der Mensch zur Anfertigung seiner Werkzeuge und Waffen verwendet hat. Für die Geräteherstellung in der Steinzeit wurde Feuerstein bevorzugt verwendet, weil er eine große Härte (härter als Normalstahl) besitzt und leicht spaltbar ist. Die äußerst scharfkantig begrenzten Abschläge eignen sich hervorragend für Anfertigung von Schneidegeräten jeder Art (vgl. Bild 2  Medien, Bild 4  Medien und Bild 5  Medien).

Größere Feuersteinvorkommen sind im gesamten europäischen Bereich anzutreffen. Feuerstein steht in den flintführenden Schichten in Form von Feuersteinknollen bzw. -platten an. Die Aufnahme zeigt zwei Feuersteinknollen, bei denen die typische Rinde gut sichtbar ist. Durch großflächige Absplitterungen ist diese Rinde an einigen Stellen abgeplatzt und dadurch der in diesem Falle hellgraue und anthrazitfarbene Flint sichtbar. Die Farbe des Feuersteins reicht von schwarzgrau über verschiedene Brauntöne bis hin zu honigfarbenem und weißem Feuerstein.

In Nordeuropa steht Feuerstein nur in der geologischen Formation der Oberkreide an, wobei die flintführenden Schichten teilweise direkt an der Oberfläche, aber auch in 10-20 m Tiefe liegen können. Mit der zunehmenden wirtschaftlichen Bedeutung des Feuersteins setzte in der jüngeren Steinzeit (ab ca. 3500 v. Chr.) ein intensiver bergmännischer Flintabbau ein. Jungsteinzeitliche Feuersteinbergwerke sind in verschiedenen europäischen Ländern nachgewiesen worden, exemplarisch sei hier nur an die wohl bekanntesten in Südengland, Jütland, Frankreich, Polen, Ungarn und der Maasregion erinnert [1]. Entsprechende Untersuchungen des Feuersteinbergbaus für den südeuropäischen Raum fehlen bisher.

In Westfalen stand der begehrte Rohstoff dem Steinzeitmenschen nur innerhalb ehemaliger Vereisungsgebiete zur Verfügung, wo Feuerstein als Geschiebematerial der Eiszeitgletscher abgelagert worden ist. Dagegen mußte man im westfälischen Bergland auf andere Gesteinsarten wie Kieselschiefer, Quarzite und Grauwacke zurückgreifen, die dem Feuerstein ähnliche Eigenschaften aufweisen, In der Jungsteinzeit fand aber auch bereits ein Materialaustausch über weite Entfernungen statt. So belegt das Auftreten von Geräten aus Grand Pressigny-Feuerstein irre westfälischen Raum den Export von Feuerstein bzw. Feuersteingeräten über eine Entfernung von rund 1000 km.


[1] Vgl. Leonhard Fober und Gerd Weisgerber. Feuersteinbergbautypen und -techniken in: Gerd Weisgerber, Rainer Slotta, Jürgen Weiner (Bearb.) a.a. O., S. 32-47.


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QUELLE    Wiechers-Weidner, Renate | Werkzeugherstellung in der Steinzeit | Dia 01, S. 8f.
PROJEKT    Diaserie "Westfalen im Bild" (Schule)

SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Typ35   Bildmaterial (Reproduktion, Foto)
Zeit1   Ur- und Frühgeschichte
Sachgebiet10.14   Montanindustrie
DATUM AUFNAHME2004-02-25
AUFRUFE GESAMT570
AUFRUFE IM MONAT7