BIOGRAFIE | Lehrer, Westfälischer Mundartschriftsteller mit nationalistisch-rassistischer Grundhaltung, 1913 Initiator, 1915 Mitbegründer und 1922-1926 Geschäftsführer des Westfälischen Heimatbundes (WHB), 1926-1930 dessen 2. Vorsitzender, 1933/34 dessen 1. Vorsitzender, 27.04.1933 Eintritt in die NSDAP (Mitgliedsnummer 2.496.073), 1939 Träger des Westfälischen Literaturpreises. Wagenfeld war ein westfälischer Regionalist mit der Zielvorstellung einer stammhaft-landschaftlich fundierten Volksgemeinschaft. Er war der Überzeugung, dass die regionale Heimatbindung wichtiger als politisch-konfessionelle Differenzen sei und sein solle. Aus dieser Überzeugung und aus politischer Opportunität stellte er sich und den Westfälischen Heimatbund nach 1933 den Nationalsozialisten zur Verfügung.
Quellen. Marcus Weidner, Wagenfeld, Karl, in: Die Straßenbenennungspraxis in Westfalen und Lippe während des Nationalsozialismus. Datenbank der Straßenbenennungen 1933-1945, Münster 2013ff. - Karl Ditt, Karl Wagenfeld (1869-1939). Dichter, Heimatfunktionär, Nationalsozialist?, in: Matthias Frese (Hg.), Fragwürdige Ehrungen!? Straßennamen als Instrument von Geschichtspolitik und Erinnerungskultur, Münster 2012, S. 179-232.
Marcus Weidner
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