MEDIEN

(102 KB)   Werkzeugherstellung in der Steinzeit: Unvollendete Vollbohrung (Jungsteinzeit; Trichterbecherkultur), Fundort: Bremke/Uffoburg, Gemeinde Extertal, Kreis Lippe / Detmold, Lippisches Landesmuseum   Werkzeugherstellung in der Steinzeit: Unvollendete Vollbohrung (Jungsteinzeit; Trichterbecherkultur), Fundort: Bremke/Uffoburg, Gemeinde Extertal, Kreis Lippe / Detmold, Lippisches Landesmuseum
TITELWerkzeugherstellung in der Steinzeit: Unvollendete Vollbohrung (Jungsteinzeit; Trichterbecherkultur), Fundort: Bremke/Uffoburg, Gemeinde Extertal, Kreis Lippe


INFORMATIONDie Anwendung der Vollbohrung in Stein wird nur durch die entsprechenden Schaftlöcher an jungsteinzeitlichen Geräten belegt. Eindeutige Funde, die Auskunft über die verwendeten Bohrgeräte geben könnten, fehlen - wie bereits erwähnt - bisher. Einblicke in den technischen Vorgang der Steinbohrung ermöglichen jedoch die unvollendet gebliebenen steinzeitlichen Bohrversuche.

Die im Bild gezeigte, nicht vollständig durchlochte Axt aus Hornblende-Amphibolith wurde offensichtlich nach dem Prinzip der bereits ausführlich erläuterten Technik der Steinbohrung (vgl. Bild 9  Medien) bearbeitet. Die Bohrung wurde von zwei Seiten aus durchgeführt, so daß die beiden Bohrlöcher etwa in der Mitte zusammentrafen. Kurz nachdem das eine Bohrloch zu dem bereits auf der Gegenseite vorhandenen durchgebrochen war, wurde die Bohrung eingestellt. Die kleine, kreisrunde Öffnung am Treffpunkt der beiden Bohrlöcher ist im Bild gut zu sehen. Um die Bohrung zu einem zylinderförmigen Bohrloch zu erweitern, hätte die Engstelle zwischen beiden Bohrlöchern noch weiter ausgebohrt werden müssen. Warum die Bohrung so kurz vor ihrer Vollendung abgebrochen wurde, entzieht sich unserer Kenntnis, denn die Ursachen hierfür liegen nicht im Gerät, sondern in den uns unbekannten Lebensumständen des steinzeitlichen Steinbearbeiters.

Die gesamte Oberfläche der Axt zeigt deutlich die Spuren der Picktechnik (vgl. Bild 6  Medien), die hier zur großflächigen Bearbeitung des Steins zum Zwecke der Formgebung angewandt wurde. Um die groben Unebenheiten zu beseitigen, wurde die so geschaffene Grundform oberflächlich geglättet. Intensive Schleifarbeit läßt dagegen nur die Schneide der Axt erkennen, die zu einer scharfen Kante geschliffen wurde.


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OBJEKT-PROVENIENZDetmold, Lippisches Landesmuseum


QUELLE    Wiechers-Weidner, Renate | Werkzeugherstellung in der Steinzeit | Dia 10, S. 26f.
PROJEKT    Diaserie "Westfalen im Bild" (Schule)

SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Typ35   Bildmaterial (Reproduktion, Foto)
Zeit1.3   Jungsteinzeit (Neolithikum)
Ort2.5.7   Extertal, Gemeinde
DATUM AUFNAHME2004-02-25
AUFRUFE GESAMT2491
AUFRUFE IM MONAT135