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(138 KB)   Graf Konrad mit Tecklenburger Wappen 1543 / Burgtor in Tecklenburg von 1657 / Privatbesitz / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/J. Klem   Graf Konrad mit Tecklenburger Wappen 1543 / Burgtor in Tecklenburg von 1657 / Privatbesitz / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/J. Klem
TITELGraf Konrad mit Tecklenburger Wappen 1543 / Burgtor in Tecklenburg von 1657
DATIERUNG1543 / 1657


INFORMATIONNicht nur die Entstehung des Ortes Tecklenburg, sondern auch seine geschichtliche Entwicklung bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts sind entscheidend von der Geschichte der regierenden Grafen mitbestimmt.

Die erste nachzuweisende Familie der Egbertiner (1124/1129-1263) baute ihr Herrschaftsgebiet zum bedeutendsten in Nordwestfalen aus (gesamter Altkreis Tecklenburg, Lingen, Cloppenburg, Oythe) und konnte unter dem Grafen Simon I. (1173-1207) im Konflikt zwischen Welfen und Staufern sogar Einfluß auf die Reichspolitik nehmen.

Die größte Herrschaftsausdehnung wurde unter den nachfolgenden Linien Tecklenburg-Bentheim (1263-1328) sowie Tecklenburg - Schwerin (1328-1557) mit dem Erwerb von Rheda (1365-1375) erreicht Gegen die erstarkten Bistümer Münster und Osnabrück konnten sich jedoch die Grafen Otto V. (gest. 1388) und Nikolaus ll. (gest. 1426), der 1400 besiegt wurde, nicht behaupten.

Bis auf das Kerngebiet um Tecklenburg, Lingen und Rheda mußten alle übrigen Territorien abgetreten werden, was für die spätere konfessionelle Struktur des Altkreises bedeutsam wurde.

Das Bildnis zeigt Konrad (gest. 1557), den letzten regierenden Grafen der Linie Tecklenburg-Schwerin, der 1527 mit seiner Grafschaft als erster in Westfalen lutherisch wurde.

Nach der Niederlage des Schmalkaldischen Bundes gegen Kaiser Karl V. und die katholischen Stände (1547) mußte die Grafschaft, die 1531 dem Bund beigetreten war, die Abtrennung der Ober- und Niedergrafschaft Lingen (Ibbenbüren, Brochterbeck, Mettingen, Recke, Halverde) hinnehmen.

Durch die Heirat der Tochter Konrads, der später regierenden Gräfin Anna (gest. 1582), gelangte nach dessen Tod die Grafschaft an die Linie Tecklenburg-Bentheim-Steinfurt-Rheda und wurde nach einem Jahre dauernden Erbschaftsprozeß im Jahre 1696 den Grafen von Solms-Braunfels zugesprochen. 1707 schließlich verkaufte Graf Wilhelm von Solms-Braunfels die Grafschaft an das Königreich Preußen.

Das im Bildnis dargestellte Tecklenburger Wappen zeigt im quadrierten Schild die drei roten Seeblätter Tecklenburgs und den seit 1475 erscheinenden goldenen Anker der Grafschaft Lingen.

Zu den am besten erhalten Dokumenten, die die Entwicklung der mittelalterlichen Befestigungsanlage bis zur Renaissance aufzeigen, gehören das Burgtor von 1657, das Torhaus mit den Resten zweier Flankierungstürme und der Wehrmauer sowie die gewölbte Durchfahrt zwischen Vor- und Hauptburg.

Das Bild zeigt das reich ausgestattete Burgtor mit dem über die gesamte Front reichenden Fries von zehn Wappenreliefs unter der Figur der Göttin Minerva.

ln der Mitte weisen die Wappen des Erbauers, des Grafen Mauritz (1634-1674) und seiner Ehefrau die umfangreichen gräflichen Besitzrechte aus; die übrigen acht Schilde dokumentieren die Verwandtschaftsverhältnisse des Paares.

Leider ist dieses so bedeutende orts- und landesgeschichtliche sowie baukünstlerische Dokument zunehmend vom Steinfraß bedroht.


TECHNIKFoto
FORMATjpg


OBJEKT-PROVENIENZPrivatbesitz
FOTO-PROVENIENZMünster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/J. Klem


QUELLE    Müller, Hans Ulrich | Tecklenburg - Stadt und Burg | Dia 03, S. 11f.
PROJEKT    Diaserie "Westfalen im Bild" (Schule)

SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Typ35   Bildmaterial (Reproduktion, Foto)
Zeit3.1   1500-1549
3.4   1650-1699
Ort2.44   Tecklenburg, Gt. < - 1808>
3.7.22   Tecklenburg, Stadt
Sachgebiet3.7.1   Regierungssitze, Herrschaftssitze
3.7.2   Landesherren/-frauen, Präsidenten, Regierungschefs
6.8.1   Adel
DATUM AUFNAHME2004-02-25
AUFRUFE GESAMT4590
AUFRUFE IM MONAT396