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(119 KB)   Tecklenburg: Plan des Tecklenburger Schlosses, 1723 / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/J. Klem   Tecklenburg: Plan des Tecklenburger Schlosses, 1723 / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/J. Klem
TITELTecklenburg: Plan des Tecklenburger Schlosses, 1723
DATIERUNG1723 [Repro]


INFORMATIONTrotz sehr starker Veränderungen beim Bau der Freilichtbühne zeigen Fundamentreste, Grabenverläufe sowie topographische Situation, daß die Tecklenburg ursprünglich als Wallburg angelegt war.

Über Anzahl und Lage der Gebäude sowie die genaue Beschaffenheit der Wehranlagen des Mittelalters gibt die Ruine jedoch wenig Auskunft lediglich der fünfeckige Grundriß sowie die Lage des Hauptwalls sind klar ablesbar.

Der im Bild gezeigte Plan von 1723 zeigt vielmehr die Lage der zum Teil in Sockelresten heute noch vorhandenen Neu- und Umbauten des 16. und 17. Jahrhunderts.

Als bauliche Reaktion auf die seit Ende des 15. Jahrhunderts beschleunigte Entwicklung von Feuerwaffen wurde in den hohen Wall, der den äußeren Hof (B) vom inneren Hof (G) mit seinen Hauptgebäuden (I, H, K) trennt, ein fünfeckiger Geschützturm (L) eingebaut. Die vorgesetzte Spitze ragt nach Westen in den Graben.

Der ehemalige Steilaufgang von Süden her wurde auf die Nordseite verlegt und als Torgang (F) durch den Wall mit Zwinger und Zugbrücke gesichert.

Durch gewaltige Erdaufschüttungen flachte man die durch Beschuß gefährdeten Steilhänge ab.

Der Plan zeigt deutlich die an drei Ecken bastionsartig vorspringenden Erdanwürfe, von denen aus eine flankierende Grabenbestreichung möglich war. Eine Geschützbastion ist sehr gut erhalten.

Der festungsmäßige Ausbau kann nicht genau datiert werden; die technischen und finanziellen Voraussetzungen waren jedoch zu Beginn des 16. Jahrhunderts mit der vertraglichen Einbindung in den Schmalkaldischen Bund gegeben.

Bereits in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts schien die militärtechnische Entwicklung den festungsmäßigen Ausbau überholt zu haben. Hinzu kam der zunehmend schwindende politische Einfluß der Grafschaft und damit eine verminderte strategische Bedeutung der Burg.

Beim schloßartigen Umbau und der Anlage der Schloßstraße (A) nach 1562 wird die Geschützbastion zugeschüttet.

Der nie verwirklichte Plan des französischen Ingenieurs D'Etan zeigt den Versuch einer Anpassung an den wehrtechnischen Entwicklungsstand des 17./18. Jahrhunderts (winkelig gegen den Feind vorstoßende Sternschanzen).


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FOTO-PROVENIENZMünster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/J. Klem


QUELLE    Müller, Hans Ulrich | Tecklenburg - Stadt und Burg | Dia 05, S. 15
PROJEKT    Diaserie "Westfalen im Bild" (Schule)

SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Typ5.1   Atlas, Kartenwerk, Karte / zeitgenössisch
35   Bildmaterial (Reproduktion, Foto)
Ort2.44   Tecklenburg, Gt. < - 1808>
3.7.22   Tecklenburg, Stadt
Sachgebiet3.7.1   Regierungssitze, Herrschaftssitze
DATUM AUFNAHME2004-02-25
AUFRUFE GESAMT784
AUFRUFE IM MONAT147