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(107 KB)   Tecklenburg, Das Greiffsche oder Winckelsche Haus an der Brochterbecker Straße / Tecklenburg, Buchhandlung Howe (links)   Tecklenburg, Das Greiffsche oder Winckelsche Haus an der Brochterbecker Straße / Tecklenburg, Buchhandlung Howe (links)
TITELTecklenburg, Das Greiffsche oder Winckelsche Haus an der Brochterbecker Straße
DATIERUNG1900 [um] (links)


INFORMATIONWährend in der gesamten rein agrarwirtschaftlich ausgerichteten Grafschaft noch im Jahre 1762 nur weniger als 1 % der männlichen Erwerbstätigen in öffentlichen Diensten (Kirchen-, Behörden- und Schulverwaltung) beschäftigt waren, bezogen etwa 19 % der 1721 in der Stadt und auf dem Schloß Tecklenburg registrierten männlichen Einwohner ihre Haupteinkünfte aus Verwaltungstätigkeit.

40 % waren Handwerker mit landwirtschaftlichem Nebenerwerb; nur knapp 5 % waren Kaufleute oder Krämer, und etwa 25 % lebten ausschließlich von der Landwirtschaft. Die restlichen 11 % zählten als Knechte.

Die überkommene Bausubstanz kann als ein baulicher Spiegel der Berufsgliederung und Sozialstruktur gelten.
Repräsentative Kaufmannshäuser mit rein städtischem Charakter fehlten bis zum 19. Jahrhundert gänzlich.

Die große Zahl der Handwerker- und Ackerbürgerhäuser lassen in ihrer baulichen Struktur die enge Verbindung von Gewerbe und Landwirtschaft erkennen, wirken jedoch eher bescheiden.

Dagegen zeigt das hier abgebildete, 1674 vom gräflichen Rat und Kanzler Dr. von Winckel errichtete Gebäude den Repräsentationsanspruch der Honoratiorenschicht.

Doch auch hier zeugt der Wirtschaftsteil des Hauses von der agrarwirtschaftlichen Selbstversorgung, mit der selbst Familien der obersten sozialen Schicht ihren Bedarf an landwirtschaftlichen Produkten aus eigener Hauswirtschaft deckten.

Das langgestreckte Traufenhaus mit allseitig vortragendem Obergeschoß, rundbogigem Dielentor und reich verziertem Torbogen ist von hervorragender handwerklicher Grundkonstruktion.
1723 kam das Haus in den Besitz der Familie Balcke und ging später in den Besitz der Familie Greiff über, wodurch es auch das "Greiffsche Haus" genannt wird.
Bei der sorgfältigen Renovierung durch die vorletzten Besitzer wurde die steinimitierende Überputzung des 19. Jahrhunderts entfernt und das gut erhaltene Fachwerk freigelegt.


TECHNIKFoto
FORMATjpg


OBJEKT-PROVENIENZTecklenburg, Buchhandlung Howe (links)


QUELLE    Müller, Hans Ulrich | Tecklenburg - Stadt und Burg | Dia 10, S. 23
PROJEKT    Diaserie "Westfalen im Bild" (Schule)

SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Typ35   Bildmaterial (Reproduktion, Foto)
Ort2.44   Tecklenburg, Gt. < - 1808>
3.7.22   Tecklenburg, Stadt
Sachgebiet6.2   Bevölkerungsstruktur, Bevölkerungsentwicklung
9.3   Wohnen, Wohnungsausstattung
DATUM AUFNAHME2004-02-25
AUFRUFE GESAMT487
AUFRUFE IM MONAT122