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(82 KB)   Widukind-Museum in Enger heute / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/S. Sagurna   Widukind-Museum in Enger heute / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/S. Sagurna
TITELWidukind-Museum in Enger heute


INFORMATIONÜber das weitere Schicksal der Widukind-Gedächtnisstätte nach 1945 schreibt W. Balz:
"Über viele Jahre hinweg konnte sich in Enger ein Relikt nationalsozialistischer Zeit halten, nachdem nur winzige Korrekturen vorgenommen wurden. Die Hakenkreuze wurden entfernt, der Name Adolf Hitlers wurde weggewischt, die Gründung des Großdeutschen Reiches 1938, die im Eingangsbalken zur Widukind-Gedächtnisstätte den Besucher einlud, wurde widerrufen. Ansonsten blieb alles beim alten. Die durch und durch ideologisch geprägte 'Weihestätte Widukinds' wurde auch touristisch nach 1945 weiter empfohlen." [1]

Noch bis 1978 präsentierte sich die Widukind-Gedächtnisstätte in der Form, wie sie 1938 konzipiert worden war. Kritik kam weniger aus der Engeraner Bevölkerung, sondern von außerhalb. Erst Mitte der 70er Jahre wurde unter der Federführung des Westfälischen Museumsamtes in Münster mit der gründlichen Neukonzipierung und -gestaltung begonnen. Nicht mehr die mythologisch und kultisch verehrte Symbolfigur nationalistischen Geistes stand nun im Vordergrund, sondern die historische Persönlichkeit Widukinds, mit ihrem konkreten sozialen, wirtschaftlichen und politischen Hintergrund. Damit fand zum erstenmal eine klare Trennung zwischen historischen Tatsachen und der ideologischen Deutung und Wertung der Ereignisse um den sächsischen Adligen statt.

Mit neuem Namen und verändertem Konzept eröffnete das Widukind-Museum im April 1983 seine Türen: "Dieses im März 1716 errichtete Fachwerkhaus ist 1938 ausgestaltet worden zur Widukind- Gedächtnisstätte. Allen Besuchern soll diese Stätte Kunde geben vom Sachsenherzog Widukind. "

Vor dem Hintergrund der "Bindungskraft des Widukind-Mythos für die örtliche und regionale, kulturelle Vergesellschaftung" legt das Museum heute Wert darauf, "die überregionale Bedeutung des geschichtlichen Mythos zu erkennen und Anknüpfungspunkte zu den großen politischen, religiösen oder gesellschaftlichen Strömungen der Epochen zu zeigen." [2]

Neben der ständigen Ausstellung bietet das Widukind-Museum heute Platz für Wechselausstellungen zur Widukind-Thematik, so auch zur wichtigen und bislang immer noch unterbewerteten Rezeptionsgeschichte des Sachsenherzogs. Hinzu kommen verschiedene historische und volkskundliche Ausstellungen zu regional relevanten Themen. Ein weiterer Schwerpunkt wird in der Präsentation und Unterstützung von Künstlerinnen und Künstlern aus der Region gesehen.


[1] Balz (1983), S. 17.
[2] Krogel (1995), S. 7.


TECHNIKFoto
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FOTO-PROVENIENZMünster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/S. Sagurna


QUELLE    Roerkohl, Anne | Widukind | Dia 10, S. 38f.
PROJEKT    Diaserie "Westfalen im Bild" (Schule)

SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Typ35   Bildmaterial (Reproduktion, Foto)
Ort2.3.2   Enger, Stadt
Sachgebiet15.11   Museen, Sammlungen, Ausstellungen
DATUM AUFNAHME2004-02-25
AUFRUFE GESAMT394
AUFRUFE IM MONAT103