LITERATUR

VERFASSERSkawran, Sebastian
TITELDas Ortskuratorium "Unteilbares Deutschland" für Münster. "Wiedervereinigung? Hau ab, sonst lang ich dir einen."
ORTMünster (48151)
JAHR1995   Suche
INFORMATIONBeitrag für den "Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten" der Körber-Stiftung, Hamburg

Wettbewerbsjahr/-thema: 1995 Ost-West-Geschichte(n) - Jugendliche fragen nach

Inhaltsbeschreibung: Gegenstand der Untersuchung sind die Aktivitäten des 1955-90 bestehenden münsterschen Ortskuratoriums "Unteilbares Deutschland". In seiner klar strukturierten Arbeit informiert der Verf. zunächst über Geschichte, Zielsetzung und Organisationsrahmen des 1954 gegründeten Bundeskuratoriums "Unteilbares Deutschland" sowie über die Gründung und die Finanzierung eines lokalen Kuratoriums in Münster. Im Hauptteil zeichnet er dann die Entwicklung und das Wirken des örtlichen Kuratoriums in drei zeitlichen Phasen - in den Jahren bis zum Mauerbau, bis zum Grundlagenvertrag und bis zur Vereinigung - nach. Intensiv setzt er sich hier mit dem Einfluß politischer Entwicklungen auf den Anspruch und die Arbeit auseinander. Gleichzeitig geht er auf konkrete Aktionen des Kuratoriums wie Gedenkveranstaltungen zum 17. Juni, die Errichtung eines Mahnmals, Vortragsabende, Straßensammlungen oder Aktivitäten im Bereich der Jugendarbeit ein und fragt nach deren Resonanz in der Bevölkerung. Zuletzt spricht er die Auflösung der Kuratorien im Zuge der Vereinigung an. Vom Anspruch des Kuratoriums ausgehend, mit der Vereinigung habe man sein Ziel erreicht, stellt der Verf. abschließend die Frage nach dem Beitrag, den das Kuratorium tatsächlich für die Verwirklichung der Einheit 1990 geleistet hat. Deutlich weist er in diesem Zusammenhang auf die allein maßgebliche Rolle der Politik Gorbatschows hin. Zwar habe das Ortskuratorium in den 50 Jahren mit viel Idealismus und unter großer Anteilnahme der Bevölkerung über seine Aktionen den Wiedervereinigungsgedanken wachgehalten, die Durchsetzung von politischen Veränderungen aber sei schon damals unrealistisch gewesen. Im Zuge der Ostpolitik habe sich das Kuratorium dann in seiner Arbeit weitgehend den neuen Gegebenheiten angepaßt. Gerade angesichts dieser Anpassung sei es unverständlich, warum sich das Kuratorium 1990 aufgelöst und so die Chance vertan hat, erstmals im Sinne der Vereinigung praktisch zu handeln. Der Verf. stützt seine Untersuchung auf umfangreiches, bisher unausgewertetes Aktenmaterial des Ortskuratoriums Münster sowie auf Interviews mit zwei ehemaligen Vorstandsmitgliedern. Zusätzlich bezieht er eine Umfrage unter Lokalpolitiker(inne)n, zeitgenössischen Presseartikel und Informationen aus der Literatur in seine Darstellung ein. Relevante Dokumente gibt er im Text oder im ausführlichen Anhang wieder.

Quellen: Intensivinterviews, Akten des Ortskuratoriums Münster (zukünftig: Stadtarchiv Münster), Umfrage unter Lokalpolitiker(inne)n, zeitgenössische Presse, Publikationen der Bundeszentrale für politische Bildung, Fachliteratur.

Umfang: 84 S. Text, ms., ill. mit Kopien von Briefen, Fotos, Aufrufen, Presseartikeln, Ausschnitten aus Publikationen, einer Pressemitteilung u. einer Karikatur sowie mit Farbkopien von Fotos u. eines Plakats; 52 S. Anhang mit Kopien von Briefen, Adressenlisten,

Schule/Klasse: 11. Klasse, Wilhelm-Hittorf-Gymnasium, 48151 Münster. - Tutor: Heinz-Ulrich Eggert

Preis: 3. Preis

Bestell-Nr.: Körber-Stiftung, 1995-0842
PROJEKT    Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten
SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Typ180.1   Körber-Stiftung
Ort1.3   Münsterland
DATUM AUFNAHME2004-07-14
AUFRUFE GESAMT350
AUFRUFE IM MONAT63