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(130 KB)   Arbeitersiedlung in Herne-Wanne, Kolonie IV der Zeche "Pluto", Hüttenstraße / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen   Arbeitersiedlung in Herne-Wanne, Kolonie IV der Zeche "Pluto", Hüttenstraße / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen
TITELArbeitersiedlung in Herne-Wanne, Kolonie IV der Zeche "Pluto", Hüttenstraße
GEOPOSITIONGoogle Maps OSM | 51.745228273865200 (NS), 8.712327182292938 (EW) (exakt)


INFORMATIONDie Rückseite einer Häuserreihe an der Hüttenstraße läßt den geschlossenen Charakter der Kolonie IV der Zeche "Pluto" erkennen, die sich im Südosten der Schachtanlage über fünf parallel verlaufende Straßen erstreckt (v. Süden: Vereinsstraße, Hüttenstraße, Schalkestraße, Mathildenstraße, Glückaufstraße). Das Erscheinungsbild der Siedlung wird durch die noch genutzten Gärten im Blockinneren und die teilweise verfallenden Stallgebäude ebenso geprägt, wie die nicht sichtbaren Vorderfronten der Häuser durch ihre ungepflegten Vorgärten und einen alten Straßenbaumbestand aus Platanen. Die Häuser unterscheiden sich geringfügig bei den Dachformen und in der Größe, doch überwiegen in der gesamten Siedlung Vierfamilienhäuser. Die Art der an mehreren Stellen in den Gärten aufgehängten Wäsche deutet an, daß der Ausländeranteil in der Kolonie recht hoch ist. 1977 waren mit steigender Tendenz 44 % der Bewohner Ausländer. Die Kolonie hat insgesamt ca. 1.250 Einwohner.

Die Kolonie IV wurde in den Jahren von 1906-1910 vom Baubüro der Schalker Gruben geplant und gebaut. Als Bauherr werden die "Gelsenkirchener Bergwerks- und Aktiengesellschaft" (GBAG) und der "Spar- und Bauverein Wanne" genannt. Heute gehört die Siedlung der "Rheinisch-Westfälischen Wohnstätten AG" und dem Spar- und Bauverein Wanne. An einen Verkauf der Siedlung wird nicht gedacht. Bisher haben die Besitzer wenig für den Erhalt der Kolonie geleistet. Der Ausstattungsgrad läßt - darauf deutet schon der hohe Ausländeranteil hin - sehr zu wünschen übrig. Viele Wohnungen verfügen weder über Toilette noch über ein Bad. Dort wo geringfügig "instandgesetzt" wurde, geschah dies ohne Rücksichtnahme auf vorhandene gestalterische Details.

Der Schacht "Wilhelm" der Zeche "Pluto", dessen weitläufiges Gelände durch eine Kleingartenanlage von der Arbeitersiedlung getrennt ist, wurde in der ersten Bergbau-Gründerphase der Emscherzone von 1857-1860 abgeteuft. Später fusionierte die Zeche mit dem "Schalker Gruben- und Hüttenverein" und ging dann an die GBAG über. 1945 wurde die Zeche der neugegründeten "Rheinelbe Bergbau AG" zugeschlagen. Vor einigen Jahren wurde die Zeche stillgelegt.

Die Arbeitersiedlung verfügt über eine gute Verkehrsanbindung im örtlichen Nahverkehrsnetz nach Wanne-Eickel. Innerhalb der Siedlung könnte eine Verkehrsberuhigung den Wohnwert erheblich steigern, zumal der Anteil an Kindern und Jugendlichen - ca. 40 % der Bewohner sind jünger als 20 Jahre - aufgrund des hohen Ausländeranteils besonders hoch ist. Die Nahversorgung wird durch das gute Angebot auf der Wilhelmstraße, der südlichen Abgrenzung des Siedlungskomplexes, gewährleistet. Schulen, Spielplätze und Sportanlagen befinden sich in unmittelbarer Nähe der Siedlung.

Da diese Arbeitersiedlung von historischer, baugeschichtlicher und städtebaulicher Bedeutung ist, sollte sie einerseits geschützt anderseits aber auch modernisiert oder wenigstens instandgesetzt werden.


Literatur:

STADT HERNE (Hrsg.)
Gutachten Arbeitersiedlung. Herne 1980, S. 50ff.


TECHNIKFoto
FORMATjpg


FOTO-PROVENIENZMünster, LWL-Medienzentrum für Westfalen


QUELLE    Bronny, Horst M. | Arbeitersiedlungen im Ruhrgebiet | Dia 06, S. 22f.
PROJEKT    Diaserie "Westfalen im Bild" (Schule)

SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Typ35   Bildmaterial (Reproduktion, Foto)
Ort1.6   Herne, Stadt <Kreisfr. Stadt>
Sachgebiet9.3   Wohnen, Wohnungsausstattung
10.9   Arbeit, Beschäftigte
10.14   Montanindustrie
15.8   Architektur, Baudenkmäler, Architekt/Architektin
DATUM AUFNAHME2004-02-05
AUFRUFE GESAMT761
AUFRUFE IM MONAT134