MEDIEN

(120 KB)   Arbeitersiedlung in Herne, I. Querstraße, II. Querstraße / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen   Arbeitersiedlung in Herne, I. Querstraße, II. Querstraße / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen
TITELArbeitersiedlung in Herne, I. Querstraße, II. Querstraße
GEOPOSITIONGoogle Maps OSM | 51.745228273865200 (NS), 8.712327182292938 (EW) (exakt)


INFORMATIONDie zur Zeche "Pluto" gehörende Bergarbeitersiedlung liegt im nordwestlichen Stadtgebiet von Herne unmittelbar am Rhein-Herne-Kanal und gilt wegen ihrer Verkehrsungunst und mangelhaften Versorgung. als sog. "Splittersiedlung". Zur Siedlung gehören 24 Häuser mit insgesamt 55 Wohneinheiten.

Auf dem Bild sind die Rückseiten der jeweils zu dritt nebeneinander liegenden, 2 1/2-geschossigen Doppelhäuser zu sehen. Hinter der Rückfront eines jeden Hauses liegt durch einen schmalen Gang getrennt das ehemalige Stallgebäude, in dem die Bergleute früher Kleinvieh, vor allem Ziegen, halten konnten. Die ursprünglich intensiv für den Kartoffel- und Gemüseanbau genutzten Gärten zeigen heute ausgedehnte Rasenflächen und Blumenrabatten. Durch die Errichtung von behelfsmäßigen Garagen wurden die Gartenflächen eingeengt. Die neueingedeckten Dächer weisen darauf hin, daß der Eigentümer am weiteren Erhalt der Siedlung interessiert ist. Trotz des hohen Baualters ist die Bausubstanz dem äußeren Anschein nach gut. Bezüglich der sanitären Ausstattung vieler Wohnungen sind Verbesserungen unumgänglich. Ursprünglich war die Siedlung der Zeche Pluto viel größer, doch wurden die westlich der Alleestraße erbauten 12 Doppelhäuser inzwischen abgerissen.

Durch die Ausweisung der jetzigen Wohnbaufläche im Flächennutzungsplan der Stadt Herne als gewerbliche Baufläche ist das preisgünstige Wohnungsangebot durch die Planung gefährdet. Die Verunsicherung der Mieter führte bereits zu Abwanderung und Überfremdung. Inzwischen sind mehr als ein Drittel der Siedlungsbewohner Ausländer. Aufgrund der drohenden Umwidmung liegt nicht nur die Ausstattung der Gebäude unter der üblichen Norm vergleichbarer Siedlungen, sondern läßt auch der Pflegezustand der Straßen und des engeren Wohnumfeldes zu wünschen übrig. Zwar werden die großen, individuellen Gärten nur noch extensiv genutzt, doch beweist ein Rehgehege im Siedlungsbereich, daß die Bewohner bzgl. der Gestaltung des Wohnumfeldes Phantasie aufbringen. Der hohe Ausländeranteil bringt eine relativ günstige Altersstruktur der Siedlung mit sich.

Zeche "Pluto" war im Zuge der frühen Bergbauentwicklung in der Emscherzone zwischen 1857 und 1860 abgeteuft worden. Die Siedlung wurde von der Bauabteilung der Bergbau AG "Pluto" zwischen 1872 und 1891 errichtet. Über den "Schalker Gruben- und Hüttenverein" (1899) und die "Gelsenkirchener Bergbau AG" (1907) kam die Zeche nach 1945 zur "Rheinelbe Bergbau AG". Heute gehört die Siedlung zur "Mannesmann AG" in Düsseldorf. Die Besitzentwicklung ist ein schönes Beispiel dafür, wie Grund- und Hausbesitz als Kapitalanlage oder zur Kapitalbeschaffung von den Bergbaugesellschaften "hin und her" geschoben wurde.


TECHNIKFoto
FORMATjpg


FOTO-PROVENIENZMünster, LWL-Medienzentrum für Westfalen


QUELLE    Bronny, Horst M. | Arbeitersiedlungen im Ruhrgebiet | Dia 07, S. 24f.
PROJEKT    Diaserie "Westfalen im Bild" (Schule)

SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Typ35   Bildmaterial (Reproduktion, Foto)
Ort1.6   Herne, Stadt <Kreisfr. Stadt>
Sachgebiet9.3   Wohnen, Wohnungsausstattung
10.9   Arbeit, Beschäftigte
10.14   Montanindustrie
15.8   Architektur, Baudenkmäler, Architekt/Architektin
DATUM AUFNAHME2004-02-05
AUFRUFE GESAMT391
AUFRUFE IM MONAT89