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Die Westfälische
Kinematographen-Compagnie


 
 
 
Im Jahr 1906 zog  Wilhelm Wiedau von Warendorf nach Münster, gründete zusammen mit einem Geschäftspartner die "1. Westfälische Kinematographen Co." und richtete sein erstes ortsfestes Kino ein. Das Unternehmen besaß weitere Filialen in Münster, Osnabrück, Oelde und wahrscheinlich noch in anderen Städten des Münsterlandes.

Wiedau war zu diesem Zeitpunkt bereits ein "alter Hase" im Filmgeschäft. Laut Familiengeschichte lies er sich von den Schlagzeilen für die neue Erfindung anstecken ("Viel Geld für wenig Mühe"), fuhr nach Paris und kaufte einen "Cinématographe Lumière". Mit diesem Gerät gründete er vermutlich 1897 sein erstes Wanderkinounternehmen, das als eines der ältesten Deutschlands gelten kann.

1904 ließ Wiedau sich in Warendorf nieder, wo ihm ein Gewerbeschein ausgestellt wurde. Dieser lautete auf "Vorzeigen der lebenden und sprechenden Photographien sowie Sehenswürdigkeiten, Preisschießen, Inbetriebsetzung eines Karusells mit elektr. Betrieb".

Familie Wiedau



Wiedaus Kinematograph
 

Literatur
Fabry, Amelie
"Als die Bilder laufen lernten". Die Anfänge der Kinematographie in Coesfeld. In: Jahrbuch Kreis Coesfeld, 1986, S. 82-85.

Grabe, Wilhelm
Vergiftung des gesunden Volksgeistes? Die Anfänge des Kinos in Warendorf. In: Westfälische Zeitschrift, 148, 1998, S. 199-222, bes. S. 203f.