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(76 KB)   Herford: Das Remensnider-Haus und das Engelking-Haus in der Brüderstraße / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen   Herford: Das Remensnider-Haus und das Engelking-Haus in der Brüderstraße / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen
TITELHerford: Das Remensnider-Haus und das Engelking-Haus in der Brüderstraße


INFORMATIONDie Entwicklung des Reichsstiftes und Herfords Lage an den Fernstraßen förderte die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt. Schon im 11. und 12. Jahrhundert nahmen Herforder Kaufleute am Ostseehandel teil, seit dem 13. Jahrhundert lassen sich auch Handelsverbindungen an den Rhein und nach England nachweisen. Die Stadt war Mitglied der Hanse, ihr Haupthandelsgut Leinen, das in der Stadt und vor allem auf dem Land hergestellt wurde und zu den wichtigsten Handelswaren des Städtebundes gehörte.

Seit dem Spätmittelalter nahm die Bedeutung der Handwerker zu, die den Kaufleuten die Herrschaft im Rat streitig machten. Sie waren in Ämtern zusammengeschlossen, von denen das Herforder Rechtsbuch aus dem Jahre 1375 fünfzehn vermerkt: Tuchhändler (Großkaufleute), Tuchmacher, Schneider,Wollweber, Leinenweber, Wechsler, Krämer und Höker (Kleinkaufleute), Schmiede, Zimmerleute und Tischler, Maurer und Steinmetzen, Bäcker, Fleischer und Bartscherer.

Das Bild zeigt zwei der wenigen, noch erhaltenen Fachwerkhäuser Herfords, die sich heute in unmittelbarer Nähe eines modernen Kaufhauses behaupten müssen. Das größere, das sog. "Remensnider-Haus" von 1521 ist mit seinen reichen Figurenknaggen das schönste Fachwerkhaus der Stadt und läßt noch etwas von dem Reichtum erahnen, den in früheren Zeiten ein leistungstarkes Gewerbe und eine tatkräftige Kaufmannschaft in die Stadt brachten.

Die Figuren stellen christliche Motive dar, die angebrachten Wappen der benachbarten Städte und Territorien sind ein Hinweis auf die weitgespannten politischen und wirtschaftlichen Beziehungen Herfords in dieser Zeit.

Das kleinere, sog. "Engelking-Haus" von 1532 vertritt den Typus des Ackerbürgerhauses, was an der breiten Deeleneinfahrt zu erkennen ist. Während bis in diese Zeit Fernhandel und ein differenziertes Gewerbe das Wirtschaftsgefüge der Stadt bestimmten, trat in den folgenden Jahrhunderten das Ackerbürgertum immer mehr in den Vordergrund. Ein langsamer wirtschaftlicher Verfall bemächtigte sich der Stadt, der Fernhandel ging zurück, das Gewerbe produzierte immer mehr nur für den eigenen, lokalen Bedarf, und viele Bürger lebten nur noch von der Landwirtschaft.


TECHNIKFoto
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FOTO-PROVENIENZMünster, LWL-Medienzentrum für Westfalen


QUELLE    Kösters, Klaus | Stadt und Stift Herford | Dia 09, S. 22f.
PROJEKT    Diaserie "Westfalen im Bild" (Schule)

SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Typ35   Bildmaterial (Reproduktion, Foto)
Ort2.3.3   Herford, Stadt
2.14   Herford, Reichsabtei < - 1810>
Sachgebiet9.3   Wohnen, Wohnungsausstattung
10.15   Handwerk, Handwerker
10.16   Handel, Kauffrau/Kaufmann
15.8   Architektur, Baudenkmäler, Architekt/Architektin
DATUM AUFNAHME2004-02-25
AUFRUFE GESAMT531
AUFRUFE IM MONAT122