LITERATUR | ||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
VERFASSER | Flotmann, Rüdiger / Markus Weßeler | |||||||||||||
TITEL | An der "Heimatfront". Telgte in den Jahren 1942-1945 | |||||||||||||
ORT | Telgte (48291) | |||||||||||||
JAHR | 1983 ![]() | |||||||||||||
INFORMATION | Beitrag für den "Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten" der Körber-Stiftung, Hamburg Wettbewerbsjahr/-thema: 1983 Alltag im Nationalsozialismus II (Kriegsjahre) Inhaltsbeschreibung: Die umfangreiche Arbeit der beiden Schüler ist durchgängig reich illustriert: neben Faksimiles von Akten aus dem Stadtarchiv Telgte veranschaulichen und dokumentieren Kartenskizzen, zeitgenössische Fotos von Kriegsgefangenen, die Arbeitskarte einer "ausländischen Arbeitskraft" usw. die Darstellung der Lebensumstände von "Fremdarbeitern" und Kriegsgefangenen in der münsterländischen Stadt Telgte und Umgebung. Der Schwerpunkt der Erzählung liegt zunächst auf der Situation der ca. 500 "Ostarbeiter/innen" und Polen sowie der ca. 470 französischen und belgischen Kriegsgefangenen in der gleich zu Kriegsbeginn auf Rüstungsproduktion umgestellten "Schloß- und Baubeschlagfabrik Winkhaus". Ihre Lebensbedingungen werden rekonstruiert aus der Lagerordnung und staatspolizeilichen Erlassen einerseits und Informationen von Zeitzeugen andererseits. Auszüge aus dem Wachbuch der Firma "Bewa" Bewachungsgesellschaft zeigen Versuche der Arbeiter/innen, durch Lebensmitteldiebstähle ihre Ernährungslage zu verbessern. Aus Polizeiakten "Politische Ausschreitungen" wird deutlich, wie scharf in dem "Wehrwirtschaftsbetrieb" auf z. B. unter französischen Kriegsgefangenen kursierenden Informationen über den tatsächlichen Kriegsverlauf reagiert wurde. Durch Denunziation konnten auch deutsche Arbeiter z. B. wegen "staatsabträglicher Äußerungen" in eine Kette von Verhören geraten. Mit zunehmender Bombardierung Telgtes wurden - gegen Rechnung der Firma Winkhaus an die Stadtkasse - ausländische Arbeitskräfte zur Beseitigung von Bombenschäden und Erdarbeiten eingesetzt. In einem zweiten Abschnitt ihrer Arbeit schildern die Verfasser die Situation von ca. 250 französischen Kriegsgefangenen (die ab August 1943 den Status von "Zivilarbeitern" annehmen konnten). Sie waren in sechs Lagern bei verschiedenen Bauern untergebracht. Fluchtversuche sowie behördliche Anordnungen über den "verbotenen Umgang mit Kriegsgefangenen" stehen neben Beispielen humanitärer Hilfe von Seiten der Bevölkerung. Im Schlußteil der Arbeit über "Telgte in der Endphase des Krieges bis zur Besetzung der Stadt" und "Not in der Nachkriegszeit" erscheinen aus der Perspektive des von den Verfassern benutzten Materials (Tagebuch, Pfarrchronik, "Stimmungsberichte" der Hilfspolizei, Stadtchronik) die amerikanische Besatzungsmacht als "neue Herren" und die Notlage der Bevölkerung als Folge der "Plünderungen" der befreiten ausländischen Kriegsgefangenen und ehemaligen "Fremdarbeiter". Kurz dokumentiert wird die vergebliche Suche einer aus dem KZ Ravensbrück 1945 nach Telgte zurückgekehrten Mutter nach ihren Kindern, die als "Zigeunermischlinge" von den Nazibehörden verschleppt worden waren. Quellen: Umfang: 111 S. Schule/Klasse: 9. Klasse, Realschule Kardinal von Galen, 4404 Telgte.. - Tutor: Ludwig Rüter Preis: 4. Preis Bestell-Nr.: Körber-Stiftung, 1983-0320 | |||||||||||||
PROJEKT | ![]() | |||||||||||||
SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN |
| |||||||||||||
DATUM AUFNAHME | 2004-07-14 | |||||||||||||
AUFRUFE GESAMT | 961 | |||||||||||||
AUFRUFE IM MONAT | 127 | |||||||||||||
| ||||||||||||||
![]() | Zum Seitenanfang ![]() |