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TITEL | Stifterscheibe in der Soester St. Pauli-Kirche, um 1300 | ||||||||||||||||
DATIERUNG | 1300 [um] | ||||||||||||||||
INFORMATION | Die Menschen des Mittelalters waren zutiefst von der christlich-religiösen Kultur geprägt und die Kirche begleitete ihr Leben von der Geburt bis zum Tod. Auch war ihr Leben ständig Kriegen und Gewalt, Krankheit und Not ausgesetzt und offenbarte ihnen, daß unter der Oberfläche der Erscheinungen die furchtbaren Mächte des Bösen am Werk waren, stets bereit, ihre Seele in Besitz zu nehmen. Angesichts eines solchen Lebensgefühls erschien ihnen nur der Glauben und die Kirche als stabiles Element, sie zu Gott und zur Erlösung zu führen. Und beide Kräfte waren es auch, die das allgemein-menschliche Bedürfnis nach Normen und festen Werten, nach Sicherheit und Hoffnung auf eine gerechte Autorität befriedigten und ihnen Hoffnung gaben. Die Kirche als das Haus Gottes war in einer solchen Gesellschaft Gegenstand höchster Aufmerksamkeit. Sie galt als die Festung Gottes auf Erden, wo der Gläubige Frieden, Sicherheit und Freude fand und die Kräfte des Bösen gebannt wurden. Und sie war es auch, die - vor allem in gotischer Zeit - die Vision der himmlischen Freuden möglich machte und von der vollendeten göttlichen Ordnung kündete. So wurden die Kirchen überall zu bevorzugten Objekten architektonischer und künstlerischer Gestaltung, wozu die Gemeinden besondere Sorge trugen. Die Gläubigen hofften angesichts des nahenden Todes durch fromme Stiftungen und reiche Schenkungen, den Zorn Gottes über ihr sündhaftes Leben zu besänftigen und seiner Gnade teilhaftig zu werden. Die im Bild gezeigte Stifterscheibe, die wohl um 1300 entstanden ist, verkörpert diesen Aspekt mittelalterlicher Frömmigkeit. Ihr Stifter, der in der Inschrift genannte Godefrider de Berge, gehörte wahrscheinlich dem Soester Patriziat an und war Ratsherr. Aber noch ein anderer Aspekt ist hier aufzuzeigen, der besonders für die Städte gilt: Da im Mittelalter Besitz und Handel von einem christlich-moralischen Standpunkt aus als verwerflich und für das Heil der Seele schädlich angesehen wurden, bemühten sich gerade die zu Reichtum und Wohlstand gekommenen Bürger, am Ende ihres Lebens durch großzügige Stiftungen den christlichen Idealen wieder näherzukommen. So entwickelte sich gerade Soest, wo die Kaufmannschaft ein beträchtliches Vermögen errungen hatte, unter anderem auch deshalb zu einem frühen Zentrum der Architektur und bildenden Kunst, wie die vielen noch vorhandenen Kirchen und Kunstschätze bezeugen. | ||||||||||||||||
TECHNIK | Foto | ||||||||||||||||
FORMAT | jpg | ||||||||||||||||
OBJEKT-PROVENIENZ | Soest, St. Pauli-Kirche | ||||||||||||||||
FOTO-PROVENIENZ | Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen | ||||||||||||||||
QUELLE | ![]() | ||||||||||||||||
PROJEKT | ![]() | ||||||||||||||||
SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN |
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DATUM AUFNAHME | 2004-02-25 | ||||||||||||||||
AUFRUFE GESAMT | 143 | ||||||||||||||||
AUFRUFE IM MONAT | 17 | ||||||||||||||||
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