MEDIEN

(135 KB)   Braun-Hogenberg: Soest im Jahre 1588 / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen   Braun-Hogenberg: Soest im Jahre 1588 / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen
TITELSoest im Jahre 1588
URHEBER OBJEKTBraun-Hogenberg
DATIERUNG1588


INFORMATIONDer Stich zeigt das Bild der Stadt von Südwesten, welche mit den Bauelementen Befestigungen, Bürgerhäusern und hochaufragenden Kirchen noch durchaus dem Charakter einer mittelalterlichen Stadt entspricht.

Die Kirchen sind von links nach rechts: Dominikaner Klosterkirche, Stiftskirche St. Walburgis (beide mit Dachreiter), St. Georgii-Kirche, daneben St. Mariae zur Wiese mit den noch unvollendeten Türmen, die beiden hochaufragenden Türme und Schiffe der Petri-Kirche und des Patrokli-Münsters, dahinter St. Mariae zur Höhe, neben St. Patrokli fast im Profil die St. Pauli-Kirche, schließlich ganz rechts St. Thomae, links davon mit Dachreiter die Franziskaner-Kirche.

Die große Anzahl der Kirchen und geistlichen Gebäude weist Soest als eine Stadt aus, die sich ganz in den Schutz Gottes gestellt hat. Die das Stadtbild prägenden Kirchenbauten versinnbildlichen die mittelalterliche Rangordnung der Werte, die dem Religiös-Spirituellen den ersten Platz einräumt.

Die mittelalterlichen Befestigungen mit Stadtmauer, Flankierungstürmen und Gräben sind noch erhalten. Drei Stadttore sind erkennbar und als verwundbarste Stellen der Verteidigungsanlagen besonders geschützt. Sie sind von links nach rechts: das Jakobitor, wo der Dortmunder Hellweg und der von Menden kommende Frankenweg in die Stadt geführt werden; das Ulrichertor mit den beiden Straßen nach Hiddingsen und Arnsberg; ganz rechts das Grandwegertor, von wo eine Straße ins Sauerland führt Die Tore sind zu dieser Zeit bereits mit Bastionen gegen die immer wirksamer werdenden Kanonen geschützt, auch ist der vordere Wall mit Graben bereits aufgegeben, um ein freieres Schußfeld zu haben.

Die Befestigungen sind äußeres Zeichen der Abgeschlossenheit und Insellage der mittelalterlichen Stadt, die innerhalb des feudalen Landes eine Zone besonderen, städtischen Rechts verkörpert.

Die Masse der Bürgerhäuser überragt kaum die Stadtmauer und stellt sich in ihren Schutz. Die gedrängte Fülle der Bauten läßt die Stadt als Ballungszentrum erscheinen, das einen besonderen Typus - den Stadtbürger - hervorbrachte, der seinen Lebensunterhalt im Gegensatz zur bäuerlichen Landbevölkerung vorwiegend durch Handwerk und Handel gewinnt.

Der Stich läßt sowohl repräsentative Steingiebelbauten als auch Fachwerkhäuser erkennen, sowohl große als auch kleine Häuser, die allesamt auf eine Bürgerschaft verweisen, die zwar ständisch gegliedert ist, wo aber Besitz und Reichtum in immer stärkerem Maße den sozialen Rang bestimmen.


TECHNIKKupferstich
FORMATjpg


FOTO-PROVENIENZMünster, LWL-Medienzentrum für Westfalen


QUELLE    Kösters, Klaus | Soest in der Neuzeit | Dia 01, S. 7f.
PROJEKT    Diaserie "Westfalen im Bild" (Schule)

SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Typ5.1   Atlas, Kartenwerk, Karte / zeitgenössisch
35   Bildmaterial (Reproduktion, Foto)
Ort1.11.10   Soest, Stadt
Sachgebiet7.2   Siedlungsstruktur, Siedlungstypen
15.8   Architektur, Baudenkmäler, Architekt/Architektin
DATUM AUFNAHME2004-02-25
AUFRUFE GESAMT598
AUFRUFE IM MONAT115