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(102 KB)   Das Herrenhaus auf dem Soester Burghof, heute Burghofmuseum, erbaut 1559 / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen   Das Herrenhaus auf dem Soester Burghof, heute Burghofmuseum, erbaut 1559 / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen
TITELDas Herrenhaus auf dem Soester Burghof, heute Burghofmuseum, erbaut 1559


INFORMATIONMit dem Namen "Burghof" wird im Südosten der Stadt ein großer Patrizierhof bezeichnet, der heute Museum ist.

Trotz rechtlicher Gleichstellung der Bürger galt auch in Soest der Grundsatz von der ständischen Ungleichheit der Menschen. So lassen sich in der Stadt drei Gruppen erkennen, deren politischer Einfluß, wirtschaftliche Bedeutung und sozialer Rang unterschiedlich groß waren. Diese einzelnen Gruppen sollen in diesem und den folgenden beiden Bildern vorgestellt werden. Da es kaum Porträts - allenfalls von der Oberschicht - gibt, sollen exemplarische Erkenntnisse an den Häusern und der Geschichte ihrer Bewohner gewonnen werden.

Das Patriziat [1] stellte die Oberschicht der Stadtgesellschaft dar. Es bestand aus wenigen Familien, die sich von der übrigen Bürgerschaft stark abgrenzten und aus ländlichen Freien, Rittern und Großkaufleuten zusammengewachsen waren.

Bis etwa 1400 war das Patriziat entscheidend am Soester Fern- und Großhandel beteiligt, danach zog es sich allmählich aus den Handelsgeschäften zurück, erwarb adlige Güter und verband sich immer mehr mit dem Landadel.

Wenn auch die Ratsverfassung allen Bürgern den Zugang zu den politischen Ämtern öffnete, so war der Einfluß des Patriziates bedeutsam: Bis etwa 1400 kamen die meisten Ratsherrn aus seinen Reihen, und auch danach gelangten zahlreiche Angehörige patrizischer Familien in die wichtigsten Ämter. So war das Bürgermeisteramt bis 1600 fast ausschließlich in der Hand dieser Oberschicht.

Der Burghof war im 16. Jahrhundert Eigentum der Patrizierfamilie von Dael. Die Familie stammte aus Geseke und kam im 14. Jahrhundert nach Soest, wo sie rasch in die bedeutendsten Kreise des Soester Patriziats aufstieg. Zwischen 1497 und 1685 stellte sie sieben Bürgermeister, die zusammen 30 Mal an der Spitze des Rates standen. Andreas von Dael, der Erbauer des Herrenhauses, gehörte von 1525 mit mehrfachen Unterbrechungen bis 1557 dem Rat an, auch war er mehrmals Bürgermeister.

Das Herrenhaus ist zwar in seinem Grundriß noch dem niedersächsisch-westfälischem Bauernhaus verpflichtet, doch fehlen Räume für landwirtschaftliche Zwecke. Mit seiner prunkvollen Einrichtung ist es ein typisches städtisches Adelshaus einer Familie, die zwar Landbesitz außerhalb der Stadt hat, ihn aber nicht selbst bewirtschaftet.


[1] Siehe auch Bild 10  Medien der Serie "Soest im Mittelalter“.


TECHNIKFoto
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FOTO-PROVENIENZMünster, LWL-Medienzentrum für Westfalen


QUELLE    Kösters, Klaus | Soest in der Neuzeit | Dia 05, S. 14f.
PROJEKT    Diaserie "Westfalen im Bild" (Schule)

SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Typ35   Bildmaterial (Reproduktion, Foto)
Ort1.11.10   Soest, Stadt
Sachgebiet3.11   Städte und Gemeinden, Ober-/Bürgermeister/Ober-Bürgermeisterin, Mitarbeiter
6.8.1   Adel
9.3   Wohnen, Wohnungsausstattung
15.11   Museen, Sammlungen, Ausstellungen
DATUM AUFNAHME2004-02-25
AUFRUFE GESAMT991
AUFRUFE IM MONAT121