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(86 KB)   Das Möllenhoffsche Haus, Soest, Osthofenstraße 42 / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen   Das Möllenhoffsche Haus, Soest, Osthofenstraße 42 / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen
TITELDas Möllenhoffsche Haus, Soest, Osthofenstraße 42


INFORMATIONDas Haus Osthofenstraße 42 gehörte der Soester Honoratiorenfamilie Möllenhoff, die der Stalgadum-Brüderschaft verbunden war.

In der Stalgadum-Brüderschaft oder "Gemeinheit" waren zunächst diejenigen Gewerbetreibenden organisiert, für die kein eigenes Amt bestand, in erster Linie Kaufleute, Gastwirte, Goldschmiede, Färber. Sie bildeten den bürgerlichen Mittelstand, der berufsständisch orientiert und nicht so abgeschlossen wie das Patriziat war.

Als seit dem 16. Jahrhundert verstärkt Akademiker (Ärzte, Apotheker, Juristen, Gelehrte), höhere Beamte und Offiziere Aufnahme fanden, entwickelte sich die Gemeinheit zu einer Honoratiorenschaft, die im 17. und 18. Jahrhundert ihren politischen Einfluß beträchtlich ausdehnen konnte. So kam die Mehrzahl der Bürgermeister in dieser Zeit bereits aus ihren Reihen.

Die Familie Möllenhof ist im Soester Bürgerbuch erstmalig 1577 mit dem Ratstafeldiener Tonis Möllenhof erwähnt. Die beiden Söhne seines älteren Sohnes Johann waren Gastwirte in Soest, die Nachkommen seines jüngsten Sohnes Johann Eberhard, der Leutnant zu Pferde war, traten in den Gelehrtenstand über und wurden Lehrer, Pfarrer oder Richter.

Der Erbauer des Hauses, Philip Thomas Möllenhoff, war der Sohn des Johann und mit Anna Elisabeth Holdermann verheiratet. 1693 ließ er dieses Haus bauen, wie die Balkeninschrift besagt. Er war von Beruf Gastwirt und gehörte der Stalgadum-Brüderschaft an. Von 1688 bis 1700 bekleidete er mehrere öffentliche Ämter und war auch im Rat.

Zu diesem Haus gehörten eine Scheune und mehrere Ställe für Schweine, Kühe und Pferde - ein Indiz dafür, daß die Bewohner, wie die Mehrzahl der Soester Bürger, Landwirtschaft im Nebenberuf betrieben.

Die architektonische Gestaltung entspricht der doppelten Funktion dieses Hauses: Gasträume und Wohnungen in den Untergeschossen, darüber ein zweistöckiger Boden als Lagerraum für Getreide.


TECHNIKFoto
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FOTO-PROVENIENZMünster, LWL-Medienzentrum für Westfalen


QUELLE    Kösters, Klaus | Soest in der Neuzeit | Dia 06, S. 16f.
PROJEKT    Diaserie "Westfalen im Bild" (Schule)

SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Typ35   Bildmaterial (Reproduktion, Foto)
Ort1.11.10   Soest, Stadt
Sachgebiet3.11   Städte und Gemeinden, Ober-/Bürgermeister/Ober-Bürgermeisterin, Mitarbeiter
9.3   Wohnen, Wohnungsausstattung
15.8   Architektur, Baudenkmäler, Architekt/Architektin
DATUM AUFNAHME2004-02-25
AUFRUFE GESAMT585
AUFRUFE IM MONAT122