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(80 KB)   Raesfeld im Zweiten Welkrieg: Der Krieg beginnt - Raesfeld wird Garnison / Raesfeld, I. Böckenhoff / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/E. Tschich   Raesfeld im Zweiten Welkrieg: Der Krieg beginnt - Raesfeld wird Garnison / Raesfeld, I. Böckenhoff / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/E. Tschich
TITELRaesfeld im Zweiten Welkrieg: Der Krieg beginnt - Raesfeld wird Garnison
URHEBER ABBILDUNGBöckenhoff, Ignaz (1911-1994)
DATIERUNG1939
GEOPOSITIONGoogle Maps OSM | 51.745228273865200 (NS), 8.712327182292938 (EW) (exakt)


INFORMATIONEin Bild, das einer anderen Zeit anzugehören scheint: Hoch zu Pferd reitet ein Offizier salutierend vor seiner Kompanie die Raesfelder Dorfstraße hinab. Die Regimentsmusik spielt einen Marsch, und die bei Kriegsbeginn vom Unterricht befreiten Schulkinder verfolgen das Spektakel mit neugierigem Interesse.

ln einem Raesfelder Tagebuch heißt es hierzu:
"Vor einigen Tagen war ich im Dorf. Dort war allerhand los. Viel Volk, alt und jung, stand an der Straße und vor dem Holzplatz bei Tünte. Vor der Gastwirtschaft Grundmann spielte eine Militärkapelle der Pommeraner und gegenüber saß hoch zu Roß der Bataillonskommandeur. Im Paradeschritt marschieren die Kompanien an ihm vorüber. Hintenan folgten die Soldaten mit den Fahrrädern und den Pferdefuhrwerken... Am vergangenen Sonntag nach dem Hochamt gaben die Militärmusiker vor der Gaststätte Tiegler ein Platzkonzert." [4]

Das Foto ist also unschwer auf die ersten Kriegswochen zu datieren. Ende Oktober 1939 war ein Goslarer Jägerbataillon nach Raesfeld verlegt worden. Am 13.11. folgte das Pommersche Landwehrregiment Nr. 322 in einer Stärke von etwa 1.000 Mann, das im September den Überfall der deutschen Wehrmacht auf Polen mitgemacht hatte. Es handelte sich bei dieser Einheit überwiegend um alte Soldaten des Ersten Weltkrieges, die reaktiviert worden waren. Während die Mannschaften in Schulklassen, Sälen und Teilen des Schlosses untergebracht wurden, nahmen Offiziere und Unteroffiziere meist in Privathäusern Quartier. Nach dem Abzug der Landwehr kam ein Bataillon der "SS-Verfügungstruppe" nach Raesfeld, das sich überwiegend aus kriegsfreiwilligen Österreichern rekrutierte. Diese motorisierte Einheit verließ Raesfeld am 10.05.1940, um sich am Angriff auf die Niederlande, Belgien, Luxemburg und Frankreich zu beteiligen.

Doch nicht nur die Einquartierungen veränderten das Leben im Dorf. Bereits in den letzten Friedenstagen waren mehr als 70 Weltkriegsteilnehmer der Geburtsjahrgänge 1894 bis 1899 und ca. 30 jüngere Reservisten in die Kasernen eingezogen worden. Zur gleichen Zeit ordnete die Reichsregierung die Ausgabe von Lebensmittelkarten und - später - Bezugsscheinen an eine - zentralistische Bewirtschaftung, die das tägliche Leben der Daheimgebliebenen während der folgenden Jahre nachhaltig bestimmen sollte, auch wenn es erst in der Spätphase des Krieges zu ernsten Versorgungsengpässen kam. Neben die Sorge um die an den Fronten kämpfenden Väter und Söhne trat in der Heimat bald die Angst vor den Auswirkungen eines Luftkrieges. Die Installierung von Scheinwerfern und Flakgeschützen zu Beginn des Krieges sowie die Anordnung totaler Nachtverdunkelung ließen für die Zukunft nichts Gutes erahnen.


[4] Adalbert Friedrich, Jahre, die man nicht vergißt: 1939-1946 (= Raesfelder Heimatschriften 2), Raesfeld 1982, S. 12.


TECHNIKFoto
FORMATjpg


OBJEKT-PROVENIENZRaesfeld, I. Böckenhoff
FOTO-PROVENIENZMünster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/E. Tschich


QUELLE    Jakob, Volker | Raesfeld im Zweiten Weltkrieg | Dia 01, S. 11f.
PROJEKT    Diaserie "Westfalen im Bild" (Schule)

SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Typ35   Bildmaterial (Reproduktion, Foto)
Zeit3.9   1900-1949
Ort3.1.10   Raesfeld, Gemeinde
DATUM AUFNAHME2004-02-05
AUFRUFE GESAMT330
AUFRUFE IM MONAT108