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TITEL | Raesfeld im Zweiten Welkrieg: Kriegsspiele von Kindern | |||||||||||||
URHEBER ABBILDUNG | Böckenhoff, Ignaz (1911-1994) | |||||||||||||
DATIERUNG | 1940 | |||||||||||||
GEOPOSITION | ![]() ![]() | |||||||||||||
INFORMATION | Die Kinder und heranwachsenden Jugendlichen erlebten den Krieg zumeist als großes Abenteuer. Durch die Propagandasendungen des Rundfunks und die Berichterstattung der Tageszeitungen und der Schülerzeitung "Hilf mit" wurde auch das flache Land regelmäßig über den jeweiligen Stand des "Völkerringens" informiert - oder besser: desinformiert. Darüber hinaus regten die Erzählungen der Heimaturlauber und die Briefe der Frontsoldaten die Phantasie der Jugend an und gaben vor allem den Jüngeren Veranlassung, das militärische Geschehen im Spiel nachzuvollziehen. Das hier gezeigte Bild ist in doppelter Hinsicht interessant: Während der holländische Beutestahlhelm, den der Junge trägt, eine Datierung auf den Sommer 1940 nahelegt, handelt es sich bei dem "Fernrohr", mit dem er einen imaginären Feind beobachtet, um eine Pappspindel, wie sie in der örtlichen Leinenweberei Verwendung fand. Erklärtes Ziel der nationalsozialistischen Erziehung war die "totale" Erfassung und Ausrichtung der Jugendlichen. Es ging der Partei darum, Mädchen und Jungen zu fanatischen Gefolgsleuten zu erziehen, die jedem Befehl widerspruchslos Folge leisteten. Bald nach der "Machtergreifung" gab es infolge der zwangsweisen Gleichschaltung aller übrigen Jugendverbände nurmehr eine "Staatsjugend", an deren Spitze der "Reichsjugendführer" Baldur von Schirach stand. Bei der Indoktrinierung der Jugendlichen arbeiteten Schule und Partei Hand in Hand. Schon die kleinen Kinder im Vorschulalter wurden spielerisch durch Lieder und Erzählungen auf die nationalsozialistische Weltanschauung vorbereitet. Im Alter von zehn Jahren wurden die Jungen ins "Deutsche Jungvolk" aufgenommen. Als 14jährige kamen sie dann in die eigentliche "Hitlerjugend" (HJ). Daran schloß sich mit 18 Jahren der uniformierte "Reichsarbeitsdienst" (RAD) an, der dann direkt in den Wehr- und Kriegsdienst einmündete. Die Stationen der gleichaltrigen Mädchen lauteten: "Deutsche Jungmädel" und "Bund Deutscher Mädel" (BDM). Während die weibliche Jugend gezielt auf eine spätere Rolle als Hausfrau und Mutter vorbereitet wurde, bekamen die Angehörigen der HJ frühzeitig in sog. "Wehrertüchtigungslagern" eine militärische Grundausbildung - der Forderung des "Führers" entsprechend, wonach deutsche Jungen "schnell wie Windhunde, zäh wie Leder und hart wie Krupp-Stahl" zu sein hätten. In Raesfeld waren die Jugendlichen schon in der Vorkriegszeit zu den verschiedensten Altmaterial- und Rohstoffsammlungen sowie insbesondere auch zu regelmäßigen Sammlungen für das "Winterhilfswerk" eingesetzt worden. Nach 1940 wurden sie dann in wachsendem Maße von Partei und Wehrmacht als Kuriere und Wächter, als Telefonisten und Briefträger sowie als Ernte- und Flakhelfer in Anspruch genommen. Je länger der Krieg dauerte, desto größer gestaltete sich ihr Aufgabenkreis. Im letzten Kriegsjahr schließlich mußten sie nicht nur Schanz- und Befestigungsarbeiten leisten, sondern auch als "Kindersoldaten" mit der Waffe in der Hand gegen einen übermächtigen Gegner kämpfen. Viele von ihnen haben diesen sinnlosen Einsatz noch ganz zum Schluß mit ihrem Leben bezahlt. | |||||||||||||
TECHNIK | Foto | |||||||||||||
FORMAT | jpg | |||||||||||||
OBJEKT-PROVENIENZ | Raesfeld, I. Böckenhoff | |||||||||||||
FOTO-PROVENIENZ | Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/E. Tschich | |||||||||||||
QUELLE | ![]() | |||||||||||||
PROJEKT | ![]() | |||||||||||||
SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN |
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DATUM AUFNAHME | 2004-02-05 | |||||||||||||
AUFRUFE GESAMT | 300 | |||||||||||||
AUFRUFE IM MONAT | 77 | |||||||||||||
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