MEDIEN

(129 KB)   Maschinenhaus des Schachtes Friederica der Zeche Vereinigte Trappe in Wetter-Volmarstein-Grundschöttel / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen   Maschinenhaus des Schachtes Friederica der Zeche Vereinigte Trappe in Wetter-Volmarstein-Grundschöttel / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen
TITELMaschinenhaus des Schachtes Friederica der Zeche Vereinigte Trappe in Wetter-Volmarstein-Grundschöttel


INFORMATIONDas Maschinenhaus wurde eigens für eine Dampfmaschine erbaut, die Friedrich Harkort in Wetter lieferte. Sie hatte anfangs mit erheblichen Betriebsschwierigkeiten zu kämpfen. Erbaut wurde das Haus um 1820. Im oberen Geschoß befindet sich eine Wohnung. An der Westseite sind zwei große, 4 m hohe, heute zugemauerte Öffnungen erkennbar, die zur Schachtseite zeigten. Die Maschine diente der Kohleförderung, die von hier über eine Schleppbahn zur Kohlenbahn gebracht wurde.

Die Vereinigte Trappe entstand im Jahre 1883 als Konsolidation aus den Zechen Vereinigte Trappe und Vereinigte Schlebusch. Sie war die größte Zeche im Silscheder Raum.

Die Zeche Vereinigte Trappe galt lange Zeit als die modernste Zeche im Revier. Ihre Geschichte ist eng mit der wirtschaftlichen Entwicklung im Raum zwischen Ennepe und Ruhr verknüpft.

Mit Mühe wurde die seit der Wirtschaftskrise rückläufige Konjunktur bis 1883 überstanden. Besonders schwer wurde die Zeche in dieser Zeit von der Stillegung des Hasper Hütten- und Walzwerkes betroffen, für welches sie der Hauptlieferant an Kohlen war. Die Belegschaft von Vereinigte Trappe schwankte in dieser Zeit zwischen 171 und 245 Personen. Die Förderung im Jahre 1883 erreichte 34.000 t. Durch erneuten Zuerwerb von weiteren Gruben, die alleine betrieben unrentabel wurden, wurde die Förderquote durch das Kohlensyndikat erhöht und man wuchs langsam in größere Dimensionen hinein. 1892 überschritt man erstmals mit 103.000 t die 100.000 t-Grenze. Mit Hilfe des neuen Bahnanschlusses nach Haßlinghausen-Schee und der so erfolgten Öffnung nach Westen konnten die Absatzverluste im Ennepetal und bei der Unterhaltung der Kohlenbahn wieder ausgeglichen werden. Besonders im Bergischen Land konnten neue Abnehmer hinzugewonnen werden.

Die Blütezeit der Vereinigte Trappe lag zwischen 1898 und 1910. Der allgemeine industrielle Aufschwung in Deutschland ließ die Förderung bis auf 162.000 t im Jahre 1907 anwachsen. Die Betriebsanlagen wurden modernisiert und erweitert. Der Grubenbahnhof erhielt ein drittes Gleis. 1896 wurde über und unter Tage elektrifiziert, dazu löste 1908 eine elektrische Grubenbahn die Grubenpferde ab. Der Krieg ließ dann bereits das Ende der Zeche ahnen. Etwa ein Drittel der Bergleute wurden eingezogen, und obwohl man durch russische Kriegsgefangene versuchte, einen Ausgleich zu schaffen, fiel die Förderung um etwa ein Drittel, stieg dann aber im Jahre 1918 wieder an. Dieser Trend setzte sich zwar bis 1923 fort, jedoch sank die eigentliche Schichtleistung beträchtlich, gemessen sowohl an den Leistungen von 1907 als auch gegenüber dem Ruhrdurchschnitt. Nach ausgedehnten, zum Teil blutig verlaufenden Streiks und 83 Feierschichten im Jahre 1924 war das Ende da. Nachdem der Schuldenberg auf 200.000 Reichsmark angewachsen war und keine Aussicht auf Besserung bestand, beschloß die Gewerkenversammlung am 25.04.1925, die Zeche zu verkaufen. Die Gewerkschaft Ewald/König Ludwig in Recklinghausen bot pro Kuxe einen Preis von 1.000 Reichsmark und wurde die neue Eigentümerin. Sie veranlaßte dann auch die Stillegung, um die Förderquote von Vereinigte Trappe den eigenen Zechen zugute kommen zu lassen. Am 31.12.1925 wurde der Betrieb eingestellt. Bis 1929 wurden wesentliche Betriebsanlagen der Zeche demontiert. Heute werden die stehengebliebenen und umgebauten Teile als Fabrikgebäude und zu Wohnzwecken genutzt. Auch die Rampe ist bebaut.


TECHNIKFoto
FORMATjpg


FOTO-PROVENIENZMünster, LWL-Medienzentrum für Westfalen


QUELLE    Naujoks, Hans-Georg | Spuren des historischen Steinkohlebergbaus | Dia 02, S. 18f.
PROJEKT    Diaserie "Westfalen im Bild" (Schule)

SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Typ35   Bildmaterial (Reproduktion, Foto)
Ort1.3.8   Wetter (Ruhr), Stadt
Sachgebiet10.14   Montanindustrie
DATUM AUFNAHME2004-02-26
AUFRUFE GESAMT574
AUFRUFE IM MONAT65