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(82 KB)   Raesfeld im Zweiten Welkrieg: Die Einberufung von Soldaten / Raesfeld, I. Böckenhoff / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/E. Tschich   Raesfeld im Zweiten Welkrieg: Die Einberufung von Soldaten / Raesfeld, I. Böckenhoff / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/E. Tschich
TITELRaesfeld im Zweiten Welkrieg: Die Einberufung von Soldaten
URHEBER ABBILDUNGBöckenhoff, Ignaz (1911-1994)
DATIERUNG1942
GEOPOSITIONGoogle Maps OSM | 51.745228273865200 (NS), 8.712327182292938 (EW) (exakt)


INFORMATIONEs waren schon nicht mehr ganz junge Männer, die sich hier 1942 beim Wehrbezirkskommando in Recklinghausen versammelt hatten, um ihrer Einberufung zur deutschen Wehrmacht Folge zu leisten. Aus Bürgern wurden Soldaten.

Ungeachtet dieses thematischen Hintergrundes wirkt die Aufnahme, die Ignaz Böckenhoff selbst als "Gezogener" aus der zweiten Reihe "geschossen" hat, durchaus nicht martialisch. Das gilt für die in Reih' und Glied aufgestellten Männer, die in Haltung und Mienenspiel wenig Begeisterung verraten, ebenso wie für den in seine Namenslisten vertieften Unteroffizier, den Böckenhoff ganz in den Bildmittelpunkt gerückt hat. Nein, mit solchen Soldaten ist der Krieg, der mittlerweile in sein drittes Jahr geht, kaum zu gewinnen.

Neben älteren Jahrgängen wurden zu diesem Zeitpunkt auch bereits Jugendliche eingezogen, die noch nicht einmal 18 Jahre alt waren. In einem Raesfelder Tagebuch vom Herbst 1942 heißt es:

Mittwoch, 07.10.1942: "Franz muß Soldat werden. Er hat heute den Einberufungsbefehl bekommen. Der Geburtsjahrgang 1924 ist nun an der Reihe. Am nächsten Donnerstag, um drei Uhr nachmittags, muß er am Wehrbezirkskommando in Recklinghausen sein..." [10]

Mittwoch, 14.10.1942: "Ich habe heute oft an Franz gedacht, und darum ging mir auch wohl nicht die Arbeit so gut von der Hand. Schläft er nun in einer Kaserne oder sitzt er in einem Eisenbahnzug, der durch die Nacht fährt. Der Abschied fiel uns allen schwer, aber ihm wohl am wenigsten. Das ist gut so... Luise hat geweint, als Franz ging. Sie sagte später: 'Ich habe einen Trost, nämlich den, wenn die Kinder Soldaten werden, dauert der Krieg nicht mehr lange.'" [11]

Sonntag, 18.10.1942: "Gestern kam die Postkarte an, die Franz hier in die Tasche steckte und in Recklinghausen in den Postkasten warf. Er schrieb, daß der größte Teil der Einberufenen nach Köln, ein anderer nach Berlin zu den Pionieren und andere nach Ostpreußen fahren werden. Seine neue Anschrift in Köln kann er noch nicht mitteilen." [12]

Samstag, 24.10.1942: "Franz wird in Köln vergeblich auf Post von seinem Freund Alfons warten. Er ist in Rußland gefallen! In vier Wochen wäre er 19 Jahre alt geworden. Luise will morgen einen Brief an Franz schreiben. Bis jetzt sind schon 28 Soldaten aus Raesfeld gefallen." [13]

Ignaz Böckenhoff, der Fotograf, wurde übrigens 1942 zur Luftwaffe eingezogen und kam als Soldat nach Griechenland, wo er im März 1945 in Gefangenschaft geriet. 1948 wurde er entlassen und kehrte nach Raesfeld zurück.


[10] A. Friedrich, Jahre, S. 85f.
[11] Ebd., S. 86.
[12] Ebd., S. 86.
[13] Ebd., S. 86.


TECHNIKFoto
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OBJEKT-PROVENIENZRaesfeld, I. Böckenhoff
FOTO-PROVENIENZMünster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/E. Tschich


QUELLE    Jakob, Volker | Raesfeld im Zweiten Weltkrieg | Dia 06, S. 20f.
PROJEKT    Diaserie "Westfalen im Bild" (Schule)

SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Typ35   Bildmaterial (Reproduktion, Foto)
Zeit3.9   1900-1949
Ort3.1.10   Raesfeld, Gemeinde
3.6.9   Recklinghausen, Stadt
DATUM AUFNAHME2004-02-05
AUFRUFE GESAMT220
AUFRUFE IM MONAT77