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(118 KB)   Die "Nachfolge Christi" als zentrale Idee des Mönchtums: Mittelalterliches Kanonbild aus einer um 1150 / 1160 im Kloster Helmarshausen geschaffenen Sakramentarhandschrift / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/J. Klem   Die "Nachfolge Christi" als zentrale Idee des Mönchtums: Mittelalterliches Kanonbild aus einer um 1150 / 1160 im Kloster Helmarshausen geschaffenen Sakramentarhandschrift / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/J. Klem
TITELDie "Nachfolge Christi" als zentrale Idee des Mönchtums: Mittelalterliches Kanonbild aus einer um 1150 / 1160 im Kloster Helmarshausen geschaffenen Sakramentarhandschrift
DATIERUNG1155 [um]


INFORMATIONDas mittelalterliche Kanonbild, das einer um 1150/60 im Kloster Helmarshausen geschaffenen Sakramentarhandschrift entstammt, stellt den Gekreuzigten dar, links und rechts flankiert von Maria und vom Evangelisten Johannes. Am Fuße des Kreuzes knien ein Benediktinerabt und ein Mönch. Beide tragen die Tonsur als Sinnbild der Loslösung von der Welt und schauen betend zu Christus empor. Die vier Ecken des Blattes zeigen Miniaturen von Heiligen, die den Erlösungstod Christi verkünden und bezeugen, nämlich Moses, David, lsajas und Petrus. Vor allem die der Petrus-Darstellung zugeordnete Textpassage deutet hin auf die Christusnachfolge als zentrales monastisches Thema. Die lateinische Inschrift lautet zu deutsch: "Hat doch auch Christus für euch gelitten und euch ein Vorbild hinterlassen, damit ihr in seine Fußstapfen tretet ..."

Die Benediktiner, die den HI. Benedikt von Nursia (480-543) als ihren Gründer verehren, stehen am Anfang des abendländischen Mönchtums. Ihr Mutterkloster, das italienische Monte Cassino, ist zugleich das älteste Kloster des christlichen Abendlandes. Die benediktinische Ordensregel, die das dreifache Gelübde der Conversio (der Dürftigkeit und Keuschheit), der Obedientia (des unbedingten Gehorsams) und der Stabilitas (des Verbleibens im Kloster) verbindlich vorsah, wurde richtungweisend für alle späteren Orden und Kongregationen. Das zentrale Anliegen der von einem Abt geleiteten Mönchsgemeinschaft galt dem opus dei, dem Werk Gottes, während sie zugleich Pilgern und Armen so entgegentreten sollte, daß sie mit ihnen Christus selbst bei sich aufnahm. Der klösterliche Tagesablauf verpflichtete die Patres neben der Vertiefung ins Gebet aber auch zu praktischer Arbeit: ora et labora. So entwickelten sich die Benediktinerklöster bald zu Zentren der Bodenkultivierung und der Wissenschaft.

Die älteste Benediktinerniederlassung in der westfälischen Geschichtslandschaft, Werden bei Essen, geht zurück auf Liudger, den ersten Bischof Münsters. In den beiden folgenden Jahrhunderten kamen Liesborn, Müdehorst, Obermarsberg, Helmarshausen und Corvey als Mönchsklöster, Herdecke, Böddeken, Minden, Wittekindsberg und Neuenheerse als Nonnenklöster hinzu. Dabei fällt eine Massierung der Niederlassungen im ostwestfälischen Raum ins Auge - ein Beweis für die große Bedeutung, die den Benediktinern im Zusammenhang mit der Sachsenmission des 9. und 10. Jahrhunderts zukam.


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FOTO-PROVENIENZMünster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/J. Klem


QUELLE    Jakob, Volker | Mittelalterliches Klosterleben | Dia 01, S. 7f.
PROJEKT    Diaserie "Westfalen im Bild" (Schule)

SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Typ35   Bildmaterial (Reproduktion, Foto)
Zeit2.14   1150-1199
DATUM AUFNAHME2004-02-26
AUFRUFE GESAMT317
AUFRUFE IM MONAT6