QUELLE

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DATUM1828-09   Suche Portal
URHEBER/AUSSTELLERStein, Friedrich Karl Freiherr vom und zum Stein (1757-1831)
  Stein, vom und zum, Karl  |  
AUSSTELLUNGSORTNassau
TITEL/REGESTBericht des Freiherrn vom Stein "Über meine Verwaltung der Freiherrlich vom Steinschen Güter von 1784 bis 1828"
TEXT[Die Verwaltung des Familienvermögens durch Steins Eltern. Vermögensstand zur Zeit der Übernahme durch Stein. Schuldentilgung. Verluste durch die französische Besetzung des linken Rheinufers während der Revolutionskriege. Bemühungen um eine Abrundung des Früchter Besitzes. Die Quadt-Landscronsche Erbschaft. Verlust der reichsritterschaftlichen Unabhängigkeit. Stein als nassauischer Untertan. Streulage der Steinschen Besitzungen. Der Erwerb Birnbaums; daran geknüpfte Erwartungen. Völlige Zerrüttung der Vermögensverhältnisse durch den Krieg Frankreichs gegen Preußen und Russland. Umwandlung der von Friedrich Wilhelm III. Stein bewilligten lebenslänglichen Pension in eine einmalige Kapitalabfindung. Entschädigung für Steins Verluste durch Zar Alexander I. Trennung Steins von Troschke und völlige Übernahme des Birnbaumer Besitzes. Aufstellung der durch den Erwerb Birnbaums erlittenen Verluste. Der Tausch Birnbaum-Cappenberg. Für Bauten verwendetes Vermögen. Aufstellung der durch die Entwicklung der politischen Verhältnisse bedingten Einkommensverluste. Aufhebung der gutsherrlichen Gefälle 1812 und deren Vergütung mit Domänengrundstücken 1814. Erweiterung des nassauischen Besitzes 1817.]
ERLÄUTERUNGDas Bewusstsein einer unabhängigen Existenz bzw. einer freien Entscheidungsmöglichkeit, in einen Staatsdienst zu treten oder nicht, basierte auf dem von Stein fideikommissarisch verwalteten Familienbesitz. Er sah sich einer langen Tradition verpflichtet, das Erbe zu wahren und verantwortlich zu bewirtschaften. Die bewegte politische Geschichte hinterließ, wie der Bericht ausweist, nachhaltige Spuren in der Besitzgeschichte, wobei der nassauische Kern, auf dem bis zur Mediatisierung die Reichsunmittelbarkeit beruht hatte, eine Art Gravitationszentrum blieb.

Zuwächse überstiegen letzten Endes die Verluste, wie Stein dokumentiert, so dass die nach dem Tod der Mutter (1783) im Auftrag des Vaters (gest. 1788) übernommene Verwaltung offensichtlich erfolgreich war. Vermögensverluste links des Rheins infolge der französischen Annexion wurden kompensiert durch den Kauf der Herrschaft Birnbaum, die wiederum durch den Erwerb von Schloss Cappenberg einen gleichwertigen Ersatz erhielt. Den Bau eines Gedächtnisturms in Nassau ließ sich Stein, wie der Rechenschaftsbericht zeigt, 45.000 bis 50.000 Gulden kosten, finanziert aus dem Gewinn von Staatspapieren, nicht zu Lasten der Einkünfte aus seinen Gütern. Nicht erwähnt ist der Erwerb des Gutes Scheda (bei Wickede, 1825 abgewickelt) für 41.000 Taler. Die Mittel stammten von seiner Schwester Marianne, der Äbtissin des Stifts Wallenstein in Homberg/Efze, die damit ihre persönlichen Einkünfte in den Familienbesitz einbrachte und dem Bruder anvertraute, mit dem sie eine innige Seelengemeinschaft verband.


QUELLE     | Freiherr vom Stein | Bd. 07, Nr. 372, S. 395-405


FORMALBESCHREIBUNGKorrektur der Druckfassung: S. 398, Zeile 34 "ao. 1798, als dieser ... starb"


PROJEKT    Karl Freiherr vom und zum Stein (1757-1831)
SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Typ1.3   Einzelquelle (in Volltext/Regestenform)
Zeit3.7   1800-1849
DATUM AUFNAHME2007-08-08
AUFRUFE GESAMT2759
AUFRUFE IM MONAT192