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(2 KB)   Franz von Papen als Page am Berliner Hof, 1897 / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/E. Tschich   Franz von Papen als Page am Berliner Hof, 1897 / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/E. Tschich
TITELDie benediktinische "vita communis": Abt und Mönche - Initialbild mit Darstellung des Gehorsamsverhältnisses der Mönche gegenüber ihrem Abt aus einer Handschrift aus dem Benediktinerkloster Liesborn bei Wadersloh
DATIERUNG1175 [um]


INFORMATIONIn einer aus dem letzten Viertel des 12. Jahrhunderts stammenden Handschrift aus dem Benediktinerkloster Liesborn bei Wadersloh findet sich unser farbiges Initialbild auf blankem Goldgrund, das anschaulich das Gehorsamsverhältnis der Mönche gegenüber ihrem Abt deutlich werden läßt. Umschlungen von einem Drachen als Konturträger sehen wir in der oberen Bildmitte ein Medaillon, das den Benediktinerabt Bernhard ("Bernhardus abbas") darstellt, darunter sechs in verschiedenfarbige Gewänder gekleidete Mönchsfiguren im runden Binnenfeld des Drachenschwanzes. Dem Abt mit fliederblauem Mantel, hellgrünem Heiligenschein und dem Krummstab als Zeichen seiner geistlichen Würde ist das Schriftband zugeordnet: "Obedite praepositis vestris" - Gehorcht euren Vorgesetzten!

Siebenmal im Laufe eines Tages, so schrieb es die Regel vor, vom Frühgottesdienst um 2 Uhr morgens bis hin zum Mitternachtsgebet hatten sich die Mönche (oder Nonnen) zum gemeinsamen Stundengebet zu versammeln. Ihr kunstvoller gregorianischer Chorgesang, dessen Notenfolgen in großformatigen Handschriften verzeichnet waren, brachte in besonderer Weise das monastische Streben nach christlicher Vervollkommnung zum Ausdruck, das alle Orden beseelte. Allerdings bezog sich die Verpflichtung zur Teilnahme nur auf die Patres; die Fratres, die Laienbrüder, waren vom Chorgesang ausgeschlossen.

Die Mönche, die nur je ein Ober- und Unterkleid sowie das Skapulier an Kleidung besaßen, einen Überhang aus zwei Stoffbahnen, der Brust und Rücken bedeckt, aßen und schliefen nach den Ordensregeln gemeinsam.

In symbolischer Anknüpfung an das Letzte Abendmahl wurde das einfache Essen von der Klostergemeinschaft schweigend im Speisesaal, dem sog. Refektorium, eingenommen, der meist an der der Kirche gegenüberliegenden Seite des Kreuzgangs gelegen war. Ebenso gehörte auch das Dormitorium, der Schlafsaal, zur vita communis, wobei eine Matte, eine Decke und ein Kopfkissen den einfachen Bedürfnissen der Mönche genügte.


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OBJEKT-PROVENIENZBerlin, Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz
FOTO-PROVENIENZMünster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/J. Klem


QUELLE    Jakob, Volker | Mittelalterliches Klosterleben | Dia 05, S. 15f.
PROJEKT    Diaserie "Westfalen im Bild" (Schule)

SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Typ35   Bildmaterial (Reproduktion, Foto)
Zeit2.14   1150-1199
Ort3.8.12   Wadersloh, Gemeinde
DATUM AUFNAHME2004-02-26
AUFRUFE GESAMT406