QUELLE

DATUM1473-03-01   Suche   Suche DWUD
TITEL/REGESTJohann von Hatzfeld (Hotzfeld), Ritter und Herr zu Wildenberg, und Henrich Schauer, Kellner zu Arnsberg, haben am 17.02.1473 (Dienstag nach circumdederunt in septuagesima) auf Befehl des Erzbischofs Ruprecht etliche von der Ritterschaft, Bürger, Landsassen, Schulten und Bergleute aus der Grafschaft Arnsberg auf den Erbenstein (Ervensteyn) geladen, um den Streit zwischen den Brüdern von Neheim (Neyhem) und Henke Schulte zu Endorf (Endorpe) zu schlichten. Die Brüder von Neheim sind Feinde (vyand) des Erzbischofs.
TEXTHencke Schulte ist in Anwesenheit des gemeynen hopes erschienen und sagt aus:

syne vorfarn zuvorn und heyna heben der guder dar umb die veyde sall syn, gesettet in rechter were teyn, twyntich, dertich, vertich, vyfftich und boven seestich jare und de alsolange ind de meste tyt in restlichen rowelichen unbesprocken nutte und gebruche gehat myt willen und weten der alden, wilne do se leneden van Neyhem und van en to lene gehat und entfangen na lude syner segel und breyve, hey van den alden van Neyhen hevet und na ock zo lene entfangen van itzunt den gebrodern van Neyhem ouch na vermogen segel und breve hey van inne hevet, de he zo betuchnisse al noch by sich hebbe und sy begern bydden ind hevet uns sament und eyn itlichen besunder cleyn und groiss angetroffen, eme underichtunge zo don und anwysunge gheve, wie hie sich geborlichen in den sachen moghe und sulle heben und hevet aldar umme furder verfolich der redelicheyt al syner sachen, all syn lyff und gud ind lyves und gudes gestalt und gewalt in hant und macht unses gnedigen lieven herrn van Colne [1] gesocht und gestalt ind anders nicht begert, dan wy vursc. men ene underwyse, wy he sich geborlichen in dussen sachen sullen heben ind oitmodelichen gebeden men ene beschute und bescherme ind by rechte beholden unse gnedigen heren vursc. wy van synen gnade wegen vart sament und ouch in sunderhyt ritterschaff und stede dusses landtz und stifftz van Colne zu Westphalen sallen synen mechtich syn, hie don geven und nemmen wille den gebrodern van Neyhem und wederumb wes erkant werde, hie billich doe ind furder ymmers nicht myn ind aver sinder egsocht hie und syn husgesinde in vulschuldigen dienste des vursc. gnedigen lieven herrn und hewe wy vursc. sodane gud up leene entfangen hie und syne vorfaren ind ouch also in besitte gehat getruwede hoffede zo gode synen gnedigen unsers allerlieven herrn ind dem recht, men en billiche na synen vullencomen geboden, beschuten und beschirmen sule vor noit und unrechter gewalt, byt also lange hie myt reden ader rechte utgesat worde effte ander underwysunge hedde syne oversten.

In Anwesenheit des Johan van Spanheim (Spanheym), Holzförster,[2] urteilen Johann von Hatzfeld und Henrich Schauer, daß man Henke Schulte, da er seit mehr als sechzig Jahren im Besitz des Landes sei, ihn darin belassen soll, es sei denn, man entsetze ihn mit besserem Rechte (men en sette ene myt eym bettern rechte uit).

Siegler: die Aussteller.


PROVENIENZ  Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen
BESTANDHerzogtum Westfalen, Landesarchiv
SIGNATUR274, fol. 12-12v


QUELLE    Reininghaus, Wilfried / Köhne, Reinhard | Berg-, Hütten- und Hammerwerke im Herzogtum Westfalen im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit | S. 440f.


FORMALBESCHREIBUNGAbschrift. [uFN1] Ebf. Ruprecht von der Pfalz (1463-1478). [uFN2] Zur Person vgl. Günther 1994, S. 50.


PROJEKT    Montanwesen im Herzogtum Westfalen
SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Typ1.3   Einzelquelle (in Volltext/Regestenform)
Zeit2.20   1450-1499
Ort1.7.11   Sundern (Sauerland), Stadt
Sachgebiet4.3   Rechtsprechung, Gerichte
10.14   Montanindustrie
DATUM AUFNAHME2008-02-01
AUFRUFE GESAMT2223
AUFRUFE IM MONAT211