QUELLE

DATUM[o. D. / nach 1688]
TITEL/REGESTBericht über die Einnahmen aus Bergwerken im Herzogtum Westfalen sowie über die Flucht des Bergmeisters Frantzen (Informatio wegen der bergintraden in Westfalen) [NN an die Bonner Hofkammer]
TEXT[1.] Bis vor kurzem haben die Regalien aus den Hammer- und Wassergefällen, dem Zehnteisen sowie den Zehnten von Galmei, Blei, Ruder- und anderen Steinen über 2.000 Rtlr. ausgemacht. Die Einnahmen haben der letzte Bergmeister [i. e. Christoph Frantzen] und sein ahnhang geschmälert, weil sie dem Wunsch der Bergbedienten nach mehr Lohn nachgegeben haben. Als man ihn zur Rechenschaft ziehen wollte, ist 1684 er nach Waldeck desertirt. Der verstorbene Kurfürst [1] ließ seine Güter konfiszieren. Frantzen bezog jährlich 200 Rtlr. aus dem Berggefälle.

[2.] In Brilon besitzt der Kurfürst eine Galmeigrube, worin die galmei- und bleyertz in abundanti stehet. Die letzte Visitation 1684 ergab Einnahmen in Höhe von 6.651 Rtlr. aus der kurfürstlichen Galmeigrube sowie von anderen Gewerken der Galmeigruben seit 1671. Es gab zuletzt viele trockene Sommer, so daß das kurfürstliche Galmeibergwerk "die Höll" reiche Erträge hatte. Der unbekannte Schreiber hat sich um den Absatz des Galmeis bemüht und mit bedeutenden Kaufleuten in Hamburg, Lübeck und Bremen korrespondiert. Sie haben 1683 dem Kurfürsten einen Vorschuß von bis zu 2.000 Rtlr. gewährt.

[3.] Über die Vorräte an geschmolzenem Blei hätte der Bergmeister Rechnung ablegen müssen. Wegen des überraschenden Todes des vorigen Berghauptmanns liegt kein Bericht vor. Vorräte in Höhe von 100 Rtlr. sind zu vermuten.

[4.] Es gibt einen großen Vorrat an Zehnteisen, weil die Hütten und Hämmer jahraus, jahrein betrieben werden.
PROVENIENZ  Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen
BESTANDHerzogtum Westfalen, Landesarchiv
SIGNATUR76, fol. 14f.
QUELLE    Reininghaus, Wilfried / Köhne, Reinhard | Berg-, Hütten- und Hammerwerke im Herzogtum Westfalen im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit | S. 520f.
FORMALBESCHREIBUNG[uFN1] Maximilian Heinrich (gest. 1688).
PROJEKT    Montanwesen im Herzogtum Westfalen
SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Typ1.3   Einzelquelle (in Volltext/Regestenform)
Zeit3.4   1650-1699
Ort2.45   Westfalen, Hztm. < - 1802>
Sachgebiet3.14.1   Haushalt, Finanzen, Steuern, Abgaben, Zoll
DATUM AUFNAHME2008-02-07
DATUM ÄNDERUNG2010-08-06
AUFRUFE GESAMT1363
AUFRUFE IM MONAT2
  Seiten-URL: http://www.westfaelische-geschichte.de/que4717
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