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(97 KB)   Die Säkularisation am Beispiel Dalheims: Das Ende des mittelalterlichen Klosterlebens / Münster, Westfälisches Amt für Denkmalpflege (oben)/Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/J. Klem   Die Säkularisation am Beispiel Dalheims: Das Ende des mittelalterlichen Klosterlebens / Münster, Westfälisches Amt für Denkmalpflege (oben)/Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/J. Klem
TITELDie Säkularisation am Beispiel Dalheims: Das Ende des mittelalterlichen Klosterlebens


INFORMATIONDer Dreißigjährige Krieg hatte viele westfälische Klosteranlagen in Mitleidenschaft gezogen. Die Beseitigung der Schäden gab ihnen in der Folge ein neues, barockes Gesicht. Die gilt auch für das 1264 zum ersten Mal genannte Kloster Dalheim bei Lichtenau.

Dalheim, ursprünglich ein Augustinerinnenkloster, wurde 1429 dem Kloster Böddeken bei Büren-Wewelsburg inkorporiert und seit 1452 als selbständiger Augustiner-Chorherrenkonvent geführt. In den Jahren von 1708-1730 wurden die mittelalterlichen Baulichkeiten zu einer großzügigen Barockanlage mit insgesamt 23 Neubauten und ausgedehnten Gartenanlagen erweitert. Lediglich die hohe einschiffige Saalkirche behielt ihr spätgotisches Aussehen. Einen anschaulichen Eindruck von der Gesamtanlage vermittelt das auf dem vorderen Umschlag wiedergegebene Bild nach einer Vedute des 18. Jahrhunderts.

Das Ende des klösterlichen Eigenwesens kam mit der Säkularisation im Gefolge der französischen Revolution. Nach dem Frieden von Lunéville (1801) und dem Reichsdeputationshauptschluß wurden nahezu alle reichsunmittelbaren Güter der katholischen Kirche in Deutschland säkularisiert und ihre Besitzungen den neuen staatlichen Landesherren zur Nutzung überwiesen. Dieses Schicksal traf auch die westfälischen Klöster. Die preußische Regierung ließ den Klosterbesitz überall inventarisieren und verkaufte den beweglichen Bestand. Auf diese Weise gingen sakrale Kunstwerke von unschätzbarem Wert verloren. Die Gebäude wurden zu Arsenalen, Fabriken und Schulen umgebaut oder, wenn sich keine neue Nutzung finden ließ, abgebrochen. So fielen u.a. die Zisterzienserniederlassung Marienfeld (Bild 6  Medien) und das Soester Dominikanerkloster mitsamt seiner Kirche (Bild 8  Medien) dem Abriß zum Opfer.

Das Augustinerkloster Dalheim ist mit seiner Aufhebung 1803 in einen Gutshof verwandelt worden. Die Kirche diente zur Unterstellung von Pferden und, durch eine eingezogene Holzdecke, als Lagerraum für Heu und Stroh, wie dies unsere Aufnahme im oberen Teil zeigt. Seit 1967/68 wird die Anlage in umfangreichen Restaurierungsmaßnahmen wiederhergestellt. Den heutigen Zustand läßt die Farbaufnahme im unteren Teil des Bildes erkennen. Nach Abschluß der Arbeiten werden Kirche und Kloster dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe als Kulturzentrum zur Verfügung stehen, wo neben einer umfangreichen Sammlung von Abgüssen gefährdeter Steinplastiken auch eine ständige Ausstellung zur vielschichtig-reichen Geschichte des monastischen Westfalens geplant ist.


TECHNIKFoto
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FOTO-PROVENIENZMünster, Westfälisches Amt für Denkmalpflege (oben)/Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/J. Klem


QUELLE    Jakob, Volker | Mittelalterliches Klosterleben | Dia 12, S. 29
PROJEKT    Diaserie "Westfalen im Bild" (Schule)

SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Zeit2   Mittelalter
Ort2.7.7   Lichtenau, Stadt
DATUM AUFNAHME2004-02-26
AUFRUFE GESAMT336
AUFRUFE IM MONAT64