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(112 KB)   Die Ausbreitung der Sachsen in Westfalen   Die Ausbreitung der Sachsen in Westfalen
TITELDie Ausbreitung der Sachsen in Westfalen


INFORMATIONSeit dem Anfang des 5. Jahrhunderts erfolgte eine kontinuierliche Zuwanderung und Landnahme der zwischen Elbe und Weser ansässigen Sachsen in dem Gebiet zwischen Weser, Ems, Lippe und Ruhr: Noch im 4. Jahrhundert wurden viele Siedlungsgebiete im östlichen Westfalen von der dort lebenden Bevölkerung aufgegeben. Teile von ihnen gerieten vermutlich in den Sog der Völkerwanderung und zogen nach Westen. Im Laufe des 5. Jahrhunderts wird dieses Gebiet bis zur Ems von den Sachsen bevölkert. Neue Siedlungen entstehen an bisher unbewohnten Stellen, so beispielsweise Minden, Bielefeld, Bad Salzuflen, aber auch östlich der Ems (Milte, Clarholz). [1]

Das nördlich der Lippe gelegene Münsterland wird Anfang des 5. Jahrhunderts von den dort lebenden Menschen verlassen. Im Laufe des 6./7. Jahrhunderts wird dieses siedlungsleere Gebiet von den Sachsen bevölkert. Für das Kernmünsterland beweisen u.a. die sächsischen Siedlungen bei Warendorf, Ostbevern, Telgte und Gittrup, die vorkarolingisch-sächsische Anlage Mimigernaford (Münster) und das Gräberfeld bei Beckum archäologisch diese Landnahme.

Ausgehend von der oberen Lippe erfolgt in der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts ein weiterer Vorstoß nach Süden und erfaßt das Gebiet bis zur Diemel und das östliche Sauerland. Ende des Jahrhunderts, im Jahre 694 n. Chr., dringen sächsische Kriegerverbände in das Gebiet zwischen Lippe und Ruhr, im Jahre 715 n. Chr. bis zur Ijssel vor; in Gebiete, die von den zum fränkischen Reich gehörenden Stämmen der Brukterer zwischen Lippe und Ruhr, der Hattuarier an der unteren Ruhr und der Chamaven im westlichen Münsterland bevölkert sind. Diese Völker schlossen sich zwar unter dem Namen der Franken im 3./4. Jahrhundert zusammen, sie bildeten aber innerhalb ihrer Siedlungsgebiete unter eigenen Königen selbständige Herrschaftsgebiete. Sie waren an kriegerischen Vorstößen in das Römische Reich beteiligt, aber auch an Unterstützungsmaßnahmen im römischen Heer. Im 6. Jahrhundert werden sie endgültig in das Reich der Franken eingegliedert. Dieser sächsische Vorstoß in fränkische Gebiete kann zumindest als eine Ursache für die Sachsenkriege im 8. Jahrhundert angesehen werden.


[1] Die Ausbreitung des sächsischen Herrschaftsgebietes kann nur im Zusammenwirken der spärlichen schriftlichen Quellen mit den archäologischen Zeugnissen aus Siedlungen und Gräberfeldern erschlossen werden. Anhand der vom Archäologen Prof. W. Winkelmann gemachten Aussagen ist eine kartographische Darstellung vorgenommen worden, die allerdings nur die Konturen der sächsischen Nord-Südausbreitung sichtbar machen kann. Vgl. W. Winkelmann, 1983.


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QUELLE    Frick-Lemmer, Gundi | Alltagsleben der Sachsen | Dia 01, S. 9f.
PROJEKT    Diaserie "Westfalen im Bild" (Schule)

SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Typ5.1   Atlas, Kartenwerk, Karte / zeitgenössisch
Zeit2   Mittelalter
Ort1   Westfalen/-Lippe (allg.)
2.38   Sachsen, Hztm. < -1180>
DATUM AUFNAHME2004-03-01
AUFRUFE GESAMT3152
AUFRUFE IM MONAT477