EREIGNIS

JAHR1933   Suche Portal
MONATMai
TAG10
TITEL"Aktion wider den undeutschen Geist" in Münster


INFORMATIONAls Höhepunkt der im Mai 1933 von der "Deutschen Studentenschaft“ organisierten "Aktion wider den undeutschen Geist“ finden in nahezu allen deutschen Universitätsstädten Bücherverbrennungen statt. Auch auf dem Hindenburgplatz in Münster werden am 10.05.1933 im Beisein des Rektors, zahlreicher Lehrender und Studenten der Universität sowie vieler Schaulustiger rund 1.000 Bücher sozialistischer, pazifistischer und jüdischer Schriftsteller sowie eine schwarz-rot-goldene Fahne verbrannt. Die Bücher waren seit dem 04.05.1933 aus allen öffentlichen Bibliotheken und Buchhandlungen Münsters zusammengetragen worden.

Vor ihrer Verbrennung wird am 06.05.1933 auf dem Domplatz ein "Schandpfahl“ errichtet, an dem diese "zersetzenden jüdischen und marxistischen Schriften“ angeprangert werden. Derartige "Schandpfähle“ werden außer in Münster nur in Dresden, Erlangen, Königsberg und Rostock aufgestellt.

Für die in der Literatur häufig zu findenden Annahme, dass hinter der "Aktion wider den undeutschen Geist“ das neugegründete Reichspropagandaministerium gestanden und diese gesteuert habe, hat sich bislang kein stichhaltiger Beleg finden lassen. Planung und Durchführung der Kampagne liegen allein in Händen der "Deutschen Studentenschaft“, des Dachverbandes der deutschen Studierenden.


SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Zeit3.9   1900-1949
Ort1.6   Deutsches Reich <1918-1945>
3.5   Münster, Stadt <Kreisfr. Stadt>
Sachgebiet3.2   Politische Ideologien
14.3   Politische PR, Propaganda
14.4   Pressefreiheit, Zensur
15.7   Literatur, Schriftstellerin/Schriftsteller
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