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(118 KB)   Aldegrever, Heinrich (1502-1555/61): Wilhelm V. Herzog von Kleve, Jülich und Berg ("der Reiche"), 1540 / Soest, Burghofmuseum / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen / O. Mahlstedt   Aldegrever, Heinrich (1502-1555/61): Wilhelm V. Herzog von Kleve, Jülich und Berg ("der Reiche"), 1540 / Soest, Burghofmuseum / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen / O. Mahlstedt
TITELWilhelm V. Herzog von Kleve, Jülich und Berg ("der Reiche"), 1540
URHEBER OBJEKTAldegrever, Heinrich (1502-1555/61)
DATIERUNG1540


INFORMATIONInschrift oben:
VON GOTTES GENADEN WILHELM HERTZOG ZV IVLICH GELRE CLEVE BERGE GRAFF ZVR MARCK ZV ZVTPEN VND RAVENSPVRG HER ZV RAVENSTEYN
[Von Gottes Gnaden Wilhelm Herzog zu Jülich, Geldern, Kleve, Berg, Graf zu Mark, zu Zutphen und Ravensburg, Herr zu Ravenstein]

Inschrift auf der Tafel:
IN IMAGINE ILLVSTRISSIME PRINCIPIS IVLIAE EOBANVS HESSVS

Preisgedicht:
Auf das Bildnis des Erlauchtesten Fürsten von Jülich. Eobanus Hessus. Als er 24 Lebensjahre zählte, sah Herzog Wilhelm von Jülich so aus. Du siehst hier nur einen blutleeren Schatten seines lebendigen Bildes, seinen Charakter und seine Lebensführung gibt kein Gemälde wieder. So viele Gebiete hat der noch junge Mann sich durch seine Tüchtigkeit gewonnen, wie keiner im Umkreis des deutschen Landes. Keinem steht er nach an Gerechtigkeit, keinem an Frömmigkeit, er hat gezeigt, dass er dem Ruhm der Alten gleich kommt. Den untadeligen Ruhm seines Lebenswandels ziert Weisheit, vorzüglich ungeheuchelte Treue zu Christus. Wenn also das neue Bild lebensnah hätte werden können, so würde daraus mindestens (was man als mindestens anstrebt) eine schöne Gestalt zu sehen sein. Heinrich Aldegrever hat es gemacht 1540.


Griechische Inschrift unten: Du hast Sparta erhalten, das verwalte!

Das Porträt zeigt ein Dreiviertelporträt in leichter Untersicht: der Betrachter schaut zum Herrscher auf. Dieser trägt ein modisches Barett als Kopfbedeckung, einen Mantel aus Damast, darüber einen Pelzkragen sowie modisch geschlitzte und bestickte Ärmel. Die Kette mit der Jagdpfeife verweist auf die Jagd als Adelsvorrecht, der Siegelring sowie die Hand mit Handschuh signalisieren die vornehme Herkunft des Abgebildeten. Im Hintergrund sieht man das Wappen der herzoglichen Länder in der Reihenfolge der Inschrift, darunter Aldegrevers Monogramm.

Das Porträt ist ein repräsentatives Bildnis im Stile der damals weit verbreiteten Herrscherporträts, wahrscheinlich ein Brautwerbungsporträt für die Eheverhandlungen um die Nichte des französischen Königs, die allerdings scheiterten. Das fürstliche Preisgedicht von Eobanus Hessus, der damals als der führende lateinische Dichter in Deutschland angesehen wurde, ist in sehr elegantem Latein abgefasst. Das griechische Zitat aus dem "Telephos" des Euripides wurde sprichwörtlich in dem Sinne: Erfülle deine Aufgabe, die dir zugefallen ist.


TECHNIKKupferstich, 3. Fassung
MATERIALPapier
FORMATjpg
MASZE31,0 cm x 21,8 cm


OBJEKT-PROVENIENZSoest, Burghofmuseum
OBJEKT-SIGNATURB 181
FOTO-PROVENIENZMünster, LWL-Medienzentrum für Westfalen / O. Mahlstedt


QUELLE    Luckhardt, Jochen / Lorenz, Angelika | Heinrich Aldegrever und die Bildnisse der Wiedertäufer | S. 054f., Nr. 09
  Lorenz, Angelika | Heinrich Aldegrever | S. 101
  Zschelletzschky, Herbert | Das Graphische Werk Heinrich Aldegrevers | S. 097-100
PROJEKT    Heinrich Aldegrever und die Reformation in Soest

SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Zeit3.1   1500-1549
Ort4.240   Jülich-Berg, Hztm.
4.250   Kleve, Gt. / Hztm.
Sachgebiet3.7.2   Landesherren/-frauen, Präsidenten, Regierungschefs
DATUM AUFNAHME2004-05-17
DATUM ÄNDERUNG2022-06-13
AUFRUFE GESAMT2676
AUFRUFE IM MONAT259