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(104 KB)   Aldegrever, Heinrich (1502-1555/61): Der Totentanz - Allegorie von Erbsünde und Tod, 1541: Die Erschaffung Evas / Soest, Burghofmuseum / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen / O. Mahlstedt   Aldegrever, Heinrich (1502-1555/61): Der Totentanz - Allegorie von Erbsünde und Tod, 1541: Die Erschaffung Evas / Soest, Burghofmuseum / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen / O. Mahlstedt
TITELDer Totentanz - Allegorie von Erbsünde und Tod, 1541: Die Erschaffung Evas
URHEBER OBJEKTAldegrever, Heinrich (1502-1555/61)
DATIERUNG1541


INFORMATIONTotentanz-Darstellungen gibt es in der Kunst seit dem 14. Jahrhundert. Sie entstanden vermutlich mit den Pestzügen und fanden weite Verbreitung vor allem in der Buchillustration, wo neben der Darstellung der Unausweichlichkeit des Todes auch gesellschaftskritische Aspekte zum Tragen kamen: Herrscher und Geistliche, Bürger und Bauern - angesichts des Todes gibt es keine Rangunterschiede mehr.

Aldegrevers Stichfolge verbindet die Sündenfallgeschichte mit der eigentlichen Totentanzdarstellung. Sein Vorbild war die 1538 erschienene Totentanzfolge von Hans Holbein, doch zeigte er im Gegensatz zu Holbein nicht alle Stände, sondern konzentrierte sich in protestantischer Polemik ausschließlich auf die katholische Geistlichkeit. Die lateinischen Inschriften sind Bibelzitate und von Aldegrever wörtlich aus der Holbein - Folge übernommen.


Inschrift:
Gott der Herr formte den Menschen aus Erdschlamm, zu seinem Bilde schuf er ihn, einen Mann und ein Weib schuf er sie. Genesis I. u. II.

Gott entnimmt Adams schlafendem Körper eine Rippe entsprechend dem Bibelwort. Da Adam unter einem Apfelbaum schläft, ist schon die Fortsetzung der Geschichte angedeutet. Gottvater ist mit einer Mitra dargestellt, die einen Halbmond auf der Vorderseite zeigt, in der Bildtradition eigentlich das Abzeichen der alttestamentarischen Priester. Sollte hier der Gott des Alten Testaments (Nachtseite) im Gegensatz zum Neuen (Christus als Licht) betont werden? Oder verbindet sich das Symbol mit der untergehenden Sonne im Bild und weist auf die Nacht, in der Eva erschaffen wurde? Die Antwort muss offen bleiben, solange Aldegrevers Beweggründe im Dunkeln liegen.

Kaninchen und Eidechse und im Hintergrund weitere Tiere vertreten die Fauna des Paradieses. Der Hirsch galt als Feind der Schlange und ist hier möglicherweise als Gegenbild zur Sündenfallerzählung zu verstehen. Das gleiche gilt wohl auch für die Schafe / Lämmer.


TECHNIKKupferstich
FORMATjpg
MASZE6,7 x 5,2 cm


OBJEKT-PROVENIENZSoest, Burghofmuseum
OBJEKT-SIGNATURB 135
FOTO-PROVENIENZMünster, LWL-Medienzentrum für Westfalen / O. Mahlstedt


PROJEKT    Heinrich Aldegrever und die Reformation in Soest

SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Zeit3.1   1500-1549
DATUM AUFNAHME2004-05-17
DATUM ÄNDERUNG2022-06-13
AUFRUFE GESAMT2278
AUFRUFE IM MONAT204