EREIGNIS

JAHR1940   Suche
MONATAugust
TAG23
TITEL"Arbeitserziehungslager"


INFORMATIONDas erste so genannte "Arbeitserziehungslager" Hunswinkel für "vertragsbrüchige und notorisch arbeitsunwillige Gefolgschaftsmitglieder" in Westfalen wird in den Kalksteinbrüchen der Firma Hochtief an der Versetalsperre bei Lüdenscheid eingerichtet. Als "Arbeitsbummelanten" denunzierte Arbeiter werden dort von der Gestapo für 6 Wochen inhaftiert und müssen täglich 12 Stunden lang schwerste Arbeiten verrichten.

Die "Arbeitserziehungslager" entwickeln sich bald zu einem wesentlichen Pressionsmittel für Firmenleitungen und Gestapo. Ab 1941 werden insgesamt zehn weitere "Arbeitserziehungslager" in Westfalen errichtet, darunter ein Frauenlager bei der Jutespinnerei Ahaus. Da deutsche beschuldigte Männer in den Fronteinsatz vorwiegend in Strafbataillonen geschickt werden, entwickeln sich die "Arbeitserziehungslager" zu Straflagern für ausländische, meist sowjetische Zwangsarbeiter.

Am 22.03.1943 wird bei der Jutespinnerei Ahaus von der Gestapo-Leitstelle Münster das einzige "Arbeitszuchtlager für deutsche Bummelantinnen" in Westfalen errichtet, in das aber auch holländische Frauen eingewiesen werden. Wie andere Häftlinge, sind auch diese jeweils 30-50 inhaftierten Frauen während ihrer sechswöchigen Haft grausamsten Misshandlungen, sadistischen Strafen wie dem Einsperren in einer Stehzelle mit ständig laufender kalter Brause und Hunger ausgesetzt, was häufig zu bleibenden gesundheitlichen Schädigungen und zu Todesfällen führt.


SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Zeit3.9   1900-1949
Ort1.8.8   Lüdenscheid, Stadt
3.1.1   Ahaus, Stadt
Sachgebiet4.4   Strafrecht, Strafvollzug
6.8.8   Frauen
10.9.6   Zwangsarbeit
AUFRUFE GESAMT4404
AUFRUFE IM MONAT454