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(84 KB)   Aldegrever, Heinrich (1502-1555/61): Die Taten des Herakles, 1550: Der junge Herakles tötet die Schlangen / Soest, Burghofmuseum / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen / O. Mahlstedt   Stufenlose Vergrößerung der Abbildung mit zoomify.

TITELDie Taten des Herakles, 1550: Der junge Herakles tötet die Schlangen
URHEBER OBJEKTAldegrever, Heinrich (1502-1555/61)
DATIERUNG1550


INFORMATIONAldegrevers erst spät entstandene Stichfolge ist für ein humanistisch gebildetes Publikum geschaffen. Er verbindet einige der bekannten Arbeiten aus den "12 Taten" mit anderen Arbeiten des Herakles. Die lateinischen Sprüche zu jedem Bild benennen den Helden mit verschiedenen, teilweise sehr seltenen Namen (in den Inschriften mit einem * gekennzeichnet), während die Bilder mehrere Szenen in einer zeigen. Aldegrevers Interesse an der Darstellung des nackten menschlichen Körpers und - in einigen Blättern - an den komplizierten Verkürzungen und ornamentalen Posen entspricht dem manieristischen Stil der Zeit und zeigt, wie sehr er sich mit antiken Vorbildern auseinandergesetzt hat.

Vorbild für die Stichfolge war eine heute nur noch aus Kopien bekannte italienische Holzschnittfolge. Ähnlichkeiten mit den Werken anderer Künstler - vor allem Dürer - sind offenkundig. Den Kupferstichen gingen lavierte Federzeichnungen Aldegrevers voraus, nach denen er die Stiche anfertigte und die sich erhalten haben.


Inschrift:
Der Sohn des Amphitryon tötet, ein Kind noch, zwei Schlangen, Ungeheuer, gesandt vom wütenden Hass seiner Stiefmutter.

Der junge Herakles sitzt in seiner Wiege und erwürgt zwei Schlangen, welche die eifersüchtige Hera, die Gemahlin von Zeus, Vater des Herakles, gesandt hatte, um den Sohn ihrer Nebenbuhlerin zu vernichten. Neben ihm ringt eine Magd des Hauses vor Entsetzen die Hände.

Im Vordergrund der Komposition steht eine Frau in völliger Nacktheit und wird von einem Schwan geküsst. Ob Aldegrever hier Alkmene, die Mutter des Herakles darstellen wollte? Das Motiv des Schwanes verweist eher auf Leda, eine weitere Geliebte des Zeus, der er in Gestalt eines Schwans drei Kinder - Helena, Kastor und Pollux - zeugte. Die geflügelte Gestalt, die auf einem Wolkenband durch das Fenster hereinschaut, ist Hera. Auch sie hält - kaum erkennbar- zwei Schlangen in den Händen.


TECHNIKKupferstich
FORMATzoomify
MASZE10,7 x 6,7 cm


OBJEKT-PROVENIENZSoest, Burghofmuseum
OBJEKT-SIGNATURB 83
FOTO-PROVENIENZMünster, LWL-Medienzentrum für Westfalen / O. Mahlstedt


PROJEKT    Heinrich Aldegrever und die Reformation in Soest

SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Zeit3.2   1550-1599
DATUM AUFNAHME2004-06-24
AUFRUFE GESAMT139
AUFRUFE IM MONAT30