EREIGNIS

JAHR-1200
TITELFriedhöfe der jüngeren Bronzezeit


INFORMATIONDer langsame Wandel hin zur jüngeren Bronzezeit zeigt sich auch in Westfalen an Zahl und Größe der dortigen Gräberfelder. Letztere zeigen eine Bevölkerungszunahme an und sind Ausdruck eines weit nach Norden reichenden Einflusses der Urnenfelderkultur. Von den Körperbestattungen der älteren Bronzezeit wandelt sich das Bild zu den Brandbestattungen in Urnen auf den großen Friedhöfen Lahde, Hülsten-Radberg, Neuwarendorf (bei Warendorf) oder Emsdetten. Daneben gibt es im Münsterland schlüssellochförmige Grabanlagen, z.B. in Datteln, Emsdetten oder Telgte.

Der Wandel in den Bestattungsformen resultiert aus den unterschiedlichen Kultureinflüssen, denen Westfalen in dieser Zeit unterworfen ist. Beeinflussungen von Seiten der Lausitzer Kultur, vom "Nordischen Kulturkreis“ (Unterelbe-, Lüneburger, friesische Nordseeküsten- und Ems-Weser-Gruppe), von der niederrheinischen Grabhügelkultur her sind auszumachen. Die Urnenfelderkultur spiegelt sich in wichtigen Funden des Sauerlands, u.a. den drei Griffzungenschwerten vom Kaisberg bei Hagen oder der Bronzeamphore von Gevelinghausen.

Eine Intensivierung im Bereich der Metallverarbeitung, gleichsam eine technische Revolution anzeigend, ist in der jüngeren Bronzezeit festzustellen. In der Landwirtschaft treten neben den Weizen- und Gerstenarten auch Roggen und Hirse, Hülsenfrüchte wie Linsen, Erbsen oder Ackerbohnen kommen hinzu. Neben Rind, Schwein, Schaf und Ziege finden sich zahlreiche Wildtiere wie Wildschweine, Auerochsen oder Rothirsche. Das Pferd wird als Reit- und Zugtier genutzt. Handel, auch Fernhandel, und Verkehr u.a. mit Bronzegegenständen, besonders Waffen, oder Salz gehören hierher.


SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Zeit1.4   Bronzezeit
Ort1   Westfalen/-Lippe (allg.)
Sachgebiet1.2   Archäologie
6.10.3   Tod, Witwenschaft, Witwerschaft
7.2.2   Ländliche Siedlung
AUFRUFE GESAMT1942
AUFRUFE IM MONAT223