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(96 KB)   Luftbildarchäologie: Bodenmerkmale / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/J. Klem   Luftbildarchäologie: Bodenmerkmale / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/J. Klem
TITELLuftbildarchäologie: Bodenmerkmale


INFORMATIONDie sogenannten Bodenmerkmale können hauptsächlich in der vegetationslosen Zeit, insbesondere nach dem Pflügen beobachtet werden. Durch die andersartige Bodenverfärbung indizieren sie auf direktem Wege nicht erst über das Medium der Pflanze - einen potentiell künstlichen Bodeneingriff. Die Bildung dieser Merkmalgruppe ist abhängig von verschiedenen Gegebenheiten: von der Bodenart, vom Umfang des Bodeneingriffes, von der Pflugtiefe und der Häufigkeit des Pflügens, von der momentanen Bodenfeuchtigkeit und vom Lichteinfall.

Vergleichsweise helle Sand-, Löß- und Kalkböden zeichnen sich durch ihre starke Kontrastfähigkeit aus; in ihnen heben sich am ehesten die meist dunkleren Einfüllungen von Gräben, Gruben etc. ab. Gerät ein Bodendenkmal erstmalig unter den Pflug, so sind die Beobachtungsmöglichkeiten am besten. Bei kontinuierlicher Bewirtschaftung eines Ackers können solche Indizien wegen der ständigen Vermischung des Bodens durch den Pflug mit der Zeit völlig verschwinden. Erst wenn die Pflugschar wieder tiefere Kulturschichten erfaßt und damit auch zerstört, kommen diese Spuren, soweit von ihnen noch etwas übrig geblieben ist, wieder zu Tage. Das Luftbild vermittelt damit in eindringlicher Weise den schleichenden Zerstörungsprozeß, dem die Bodendenkmäler laufend ausgesetzt sind.

Die visuell wahrnehmbaren Kontraste werden durch unterschiedliche Feuchtigkeitsgrade im Boden verstärkt. Künstliche Bodeneingriffe zeichnen sich wegen ihrer humosen Einfüllung durch eine im Vergleich zum natürlichen Bodengefüge erhöhte Wasserhaltung aus. Zeigt ein Acker bereits eine weitgehend abgetrocknete Krume, wird über einer derartigen Bodenstörung für eine kurze Zeitspanne, in der Regel für einige Tage oder gar nur Stunden, eine feuchte Partie sichtbar. An dieser Stelle drückt aus dem Untergrund die im Boden gespeicherte Feuchtigkeit nach oben. Da die über Feuchtigkeit sichtbaren Merkmale äußerst kurzlebiger Natur sind, ist es in der Regel eine Sache des Glücks, hier am rechten Ort zur rechten Zeit zu sein.

(J.-S. K.)


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FOTO-PROVENIENZMünster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/J. Klem


QUELLE    Kühlborn, Johann-Sebastian / Bérenger, Daniel / Berke, Stephan | Luftbildarchäologie in Westfalen | Dia 01, S. 10f.
PROJEKT    Diaserie "Westfalen im Bild" (Schule)

SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Typ95   Grafik, Schaubild, Diagramm
DATUM AUFNAHME2004-02-15
AUFRUFE GESAMT367
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