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(117 KB)   Luftbildarchäologie: Bewuchsmerkmale / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/J. Klem   Luftbildarchäologie: Bewuchsmerkmale / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/J. Klem
TITELLuftbildarchäologie: Bewuchsmerkmale


INFORMATIONBei den sogenannten Bewuchsmerkmalen dient die Vegetation als Indiz für einen unter ihr liegenden archäologischen Befund. Die Hauptfaktoren sind Bodenfeuchte und Nährstoffversorgung. Als feststehende Regel kann gelten, daß in trockenen und warmen Sommerperioden weitaus mehr Vegetationsspuren sichtbar werden als in nassen Sommern, da in den trockenen Sommermonaten manche Pflanzenarten sehr sensibel auf Wassermangel reagieren. Die Getreidearten zählen zu den empfindlichsten Indikatoren, aber auch "wasserliebende" Pflanzen wie Kartoffeln, Rüben und gelegentlich Mais neigen unter extremeren Bedingungen zu Wachstumsveränderungen. Man unterscheidet positive und negative Wachstumsmerkmale, die sich in erster Linie auf bestellten Ackerfluren einstellen.

Von positiven Bewuchsmerkmalen spricht man, wenn sich Pflanzen sichtbar von ihren Nachbarpflanzen durch bessere Wachstumsbedingungen abheben. Liegt in einem Acker eine eingetiefte, mit humosem Material verfüllte Zone vor, dann bilden die Pflanzen in diesem nährstoff- und feuchtigkeitsreicheren Bereich entsprechend tiefere Wurzeln. Bei einsetzender sommerlicher Trockenheit können die tieferreichenden Wurzeln die Pflanzen noch mit Feuchtigkeit und Nährstoffen versorgen, während bei den Nachbarpflanzen bereits der Reifeprozeß einsetzt. Dem archäologischen Flugbeobachter offenbart sich dieser Vorgang in einer differenzierten Farbgebung und in einem unterschiedlichen Höhenwachstum.

Der umgekehrte Fall tritt ein, wenn sich die Pflanzen auf den Überresten einer Mauer entwickeln müssen. Wegen der ungünstigen Wachstumsbedingungen setzten hier bereits zu einem relativ frühen Zeitpunkt Minderwuchs und vorzeitige Reife ein; beide Auffälligkeiten heben sich deutlich von der Umgebung ab. In diesem Falle spricht man von negativen Bewuchsmerkmalen.

Die positiven wie negativen Bewuchsmerkmale fallen bei unterschiedlicher Verfärbung zu jedem Zeitpunkt auf, während die Differenzen im Höhenwachstum in erster Linie erst bei schräg einfallendem Licht als Schattenmerkmale erkennbar werden. Unter allen Merkmalsarten sind in unseren Breitengraden die Bewuchsmerkmale die häufigsten.

(J.-S. K.)


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FOTO-PROVENIENZMünster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/J. Klem


QUELLE    Kühlborn, Johann-Sebastian / Bérenger, Daniel / Berke, Stephan | Luftbildarchäologie in Westfalen | Dia 02, S. 12f.
PROJEKT    Diaserie "Westfalen im Bild" (Schule)

SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Typ95   Grafik, Schaubild, Diagramm
DATUM AUFNAHME2004-02-15
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