INFORMATION | Im Mai 1590 entdeckten Bewohner der Freiheit Wetter einen Leichnam, der auf eine Ruhrinsel angetrieben worden war. Die Untersuchung der Todesumstände sollte sich zu einem langwierigen Gerichtsverfahren entwickeln, in das viele Ortsansässige verstrickt wurden. Diesem Thema haben Studierende der Ruhr-Universität Bochum und der Universität Duisburg-Essen eine "Internet-Ausstellung" gewidmet: "Der Fall Lackum. Justiz und Alltag an der Ruhr um 1590."
Eine Reichskammergerichstakte aus dem Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen in Münster lieferte den Studierenden Einblicke in den Alltag der Freiheit Wetter, insbesondere in den Rechtsalltag der Grafschaft Mark im ausgehenden 16. Jahrhundert. Unter der Leitung von Privatdozent Dr. Ralf-Peter Fuchs wurde die "Internet-Ausstellung" im Rahmen einer Lesegruppe und eines Hauptseminars erarbeitet. Die Seite, die neben den Thementexten auch Quellen und Literaturhinweise enthält, geht auf soziale und politische Verhältnisse wie auch auf die Mentalität der Menschen an der Ruhr zu dieser Zeit ein. Darüber hinaus wird deutlich, wie eine Kriminaluntersuchung in einem Mordfall aussah (Bahrprobe, Ermittlungen durch Drost und Richter), welche Strafen auf die vermeintlichen Schuldigen warteten, nicht zuletzt aber auch, welche Möglichkeiten Untertanen des Alten Reiches hatten, um sich gegen eine ungerechte Justiz zur Wehr zu setzen. |