EREIGNIS

JAHR1919   Suche
MONATFebruar
TAG11
TITELFaktisches Ende der Rätebewegung in Westfalen


INFORMATIONDer kommandierende General Oskar Freiherr von Watter veranlasst mit Rückendeckung des designierten sozialdemokratischen Reichswehrministers Gustav Noske die Auflösung des Generalsoldatenrates in Münster und die Verhaftung der meisten seiner Mitglieder wegen "Aufwiegelung" und "Hochverrats".

Hintergrund der Aktion ist der Konflikt um die Neugestaltung der inneren Verhältnisse des Friedensheeres: Während ein Entwurf des preußischen Kriegsministers Reinhardt vom 19.01.1919 vorsieht, das Militär demokratischer Kontrolle weitestgehend zu entziehen, fordern die Räteorganisationen eine umfassende Demokratisierung und die Schaffung eines "Volksheeres". Der Münsteraner Generalsoldatenrat unterstützt diese Forderungen, ist aber ungeachtet verbaler Radikalität zu Verhandlungen bereit. Der Versuch, eine eigene Sicherheitswehr in Münster aufzubauen, liefert dem Militär allerdings den gesuchten Vorwand zum Eingreifen.
Mit diesem Schlag wird der Rätebewegung in Westfalen faktisch ein Ende gesetzt. Auf der örtlichen Ebene bestehen Arbeiterräte noch einige Zeit fort, auf die weitere Entwicklung können sie keinen Einfluss mehr nehmen.


SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Ort1   Westfalen/-Lippe (allg.)
3.5   Münster, Stadt <Kreisfr. Stadt>
Sachgebiet5.2   Militärorganisation, Wehrverfassung
AUFRUFE GESAMT3169
AUFRUFE IM MONAT301