MEDIEN

(103 KB)   Etteln, Gemeinde Borchen (Kreis Paderborn), Bronzezeitliche Grabhügelgruppe / Münster, Westfälisches Amt für Bodendenkmalpflege/S. Berke / Freigabenummer: RP Münster, 17.630 / 87   Etteln, Gemeinde Borchen (Kreis Paderborn), Bronzezeitliche Grabhügelgruppe / Münster, Westfälisches Amt für Bodendenkmalpflege/S. Berke / Freigabenummer: RP Münster, 17.630 / 87
TITELEtteln, Gemeinde Borchen (Kreis Paderborn), Bronzezeitliche Grabhügelgruppe


INFORMATIONMitten auf der Kalkhochfläche am Waldrand im Etteler Ort (Borchen, Kr. Paderborn) liegt eine Gruppe von mindestens 22 Grabhügeln, die nach hundert Jahren landwirtschaftlicher Nutzung fast völlig zerstört sind.

Auf dem Foto erkennt man im noch nicht oder kaum bestandenen Ackerland eine Anzahl hell leuchtender, kreisrunder Flecken, die schwach gewölbt scheinen und an Windpockenblasen erinnern. Es sind die Grabhügel, die dadurch als Bodenmerkmale auftreten, weil ihr Lehmmantel Jahr für Jahr vom Pflug erneut angegriffen wird. Zu einem späteren Zeitpunkt würden sie sich als Bewuchsmerkmale bemerkbar machen. Denn der durchgepflügte Hügelkörper besteht aus Mineralboden, der nicht denselben Nährgehalt aufweist wie der Mutterboden der Umgebung. Nach Beginn der Reife würden die Grabdenkmäler grün (unreif) in dem gelben (reifen) Getreide erscheinen. Und wenn es kurz vor der Ernte zu einem Windbruch kommt, dann würden die Hügel dabei höchstwahrscheinlich ausgespart. So gibt es heute je nach Jahreszeit verschiedene Möglichkeiten, die Hügel aus der Luft zu sehen, die ebenerdig nicht mehr wahrzunehmen sind. Aus dieser Gruppe ist bereits ein dreieinhalbtausend Jahre altes Männergrab des Sögel-Wohlde-Kreises der älteren Bronzezeit bekannt.

Bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts lagen die Grabhügel von Etteler Ort noch relativ geschützt im Wald. Die Finanzknappheit, die der deutsch-französische Krieg verursacht hatte, führte den Fiscus dazu, einzelne Forstflächen zu veräußern. Der Wald wurde gerodet und das Land urbar gemacht Dabei verzichtete man auf die Erhaltung der Grabdenkmäler. Denn im Urmeßtischblatt von 1838 sind sie dargestellt, in der Ausgabe von 1895 jedoch nicht mehr. Tatsächlich sind diese Grabhügel im Gelände heute kaum und sehr schwer wahrzunehmen. Eine Rettungsgrabung der gesamten Gruppe ist - trotz erfolgter Unterschutzstellung - dringend erforderlich, denn sie enthält für die Forschung unersetzbare Erkenntnismöglichkeiten.


Literatur

K. Günther u. D. Bérenger
Bronzezeitliche Grabhügel auf der Paderborner Hochfläche. Fundberichte aus Hessen 19/20,1979/80, 369-442.

(D. Bé.)


TECHNIKFoto
FORMATjpg


FOTO-PROVENIENZMünster, Westfälisches Amt für Bodendenkmalpflege/S. Berke / Freigabenummer: RP Münster, 17.630 / 87


QUELLE    Kühlborn, Johann-Sebastian / Bérenger, Daniel / Berke, Stephan | Luftbildarchäologie in Westfalen | Dia 05, S. 18f.
PROJEKT    Diaserie "Westfalen im Bild" (Schule)

SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Typ35   Bildmaterial (Reproduktion, Foto)
Zeit1.4   Bronzezeit
Ort2.7.3   Borchen, Gemeinde
DATUM AUFNAHME2004-02-15
AUFRUFE GESAMT1451
AUFRUFE IM MONAT224