Internet-Portal "Westfälische Geschichte" / 1933-01-05: Im Zeichen des Hermannsdenkmals. Wahlfahrt. Zeitungsartikel aus: Völkischer Beobachter, 05.01.1933

QUELLE

DATUM

1933-01-05

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TITEL/REGEST

Im Zeichen des Hermannsdenkmals. Wahlfahrt. Zeitungsartikel aus: Völkischer Beobachter, 05.01.1933

TEXT

Landtagswahl in Lippe - Wahlfahrt durch Lipper Land. Nun sind die Tage bedeutender Wende angebrochen, nun greift der Führer in den Wahlkampf ein. Wenn sich am 15. Januar um 6.00 Uhr abends die Wahlurnen schließen, dann hat der Freistaat Lippe für lange Zeit sein Schicksal besiegelt. Dann hat er seine Entscheidung gefällt, so oder so!

Entweder hat er sich aufgerafft, um mit uns mit fliegenden Fahnen der Freiheit des schwer geprüften deutschen Hermannslandes entgegen zu marschieren, oder es muß noch einmal und noch tiefer hinunter in den Sumpf von Marxismus, Korruption und Bonzenwirtschaft. Warnende Zeichen lodern in diesen Stunden von den Bergen des Teutoburger Waldes. Geschichtliche Erinnerung wird wach, die nie dem Gedächtnis entschwinden wird, so lange deutsche Zungen deutsche Sprache sprechen. Ein Denkmal, ein Symbol - scharf hebt sich das Wahrzeichen Lippes, das Standbild Hermanns des Befreiers in die Nebelschwaden des grauen Januar, das Wahrzeichen der Schlacht im Teutoburger Walde.

Wie damals gilt es, das Heimatland wieder stolz zu machen und aus Sklavenketten zu erlösen. 13 Jahre marxistischer Mißwirtschaft sind zu zertrümmern. So ziehen wir wieder durch die Städte und Dörfer, über die Gehöfte, durch die Wälder und wo und wann wir deutsche Männer und deutsche Frauen versammelt finden, da hämmern wir ihnen Kampfentschlossenheit und Siegeswillen ein. Wir rühren die Trommeln: Macht das Lipper Land frei!

Seit der Revolution herrscht in Lippe die Sozialdemokratie. Der marxistische Präsident von Lippe, Genosse Heinrich Drake, schwingt seit Jahr und Tag sein Zepter; wie er als Schriftsetzer verstanden haben mag, einen Aufsatz, den man ihm vorschrieb, Zeile an Zeile aneinander zu fügen, so fügte er in den Jahren seiner "Herrschaft" die Pakte zwischen Staatspartei, Volksrechtspartei und sich zusammen, und mit einigem Geschick brachte er es fertig, sich bis vor kurzer Zeit einer gewissen Wertschätzung bis in die liberalistischen Spießbürgerkreise hinein zu erfreuen [...]

Über die wirtschaftliche Mißwirtschaft werden in diesen Tagen unsere Redner richten. Sie werden die letzten Schleier von dem Spiegelfechter Drake reißen. Sie werden nur an das sozialdemokratisch-marxistische Experiment mit den weltbekannten Dörentrupper Sand- und Tonwerken zu erinnern brauchen, die Millionen irrsinnig verschleuderten Volksvermögens werden anklagen und wenn das lippische Volk Rechenschaft fordert, dann wird man durch uns noch einmal in den Abgrund marxistischer Luderwirtschaft blicken müssen.

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