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(117 KB)   Burg Altenfels: Mittelalterlicher Hof "Hanencrad" / Münster, Westfälisches Amt für Bodendenkmalpflege/S. Berke / Freigabenummer: RP Münster, 19.809 / 87   Burg Altenfels: Mittelalterlicher Hof "Hanencrad" / Münster, Westfälisches Amt für Bodendenkmalpflege/S. Berke / Freigabenummer: RP Münster, 19.809 / 87
TITELBurg Altenfels: Mittelalterlicher Hof "Hanencrad"
DATIERUNG1987
GEOPOSITIONGoogle Maps OSM | 51.745228273865200 (NS), 8.712327182292938 (EW) (exakt)


INFORMATIONIm Jahre 1987 konnte erstmals ein negatives Bewuchsmerkmal in Westfalen aufgenommen werden, das sicher einen archäologischen Charakter besitzt. Es handelt sich dabei um einen längsrechteckigen Grundriß mit einem kleinen, rechteckigen Annex im Osten. Von Südwest nach Nordost wird der Grundriß von einer hellen Spur überlagert, bei der es sich um einen späteren Weg handeln könnte.

Die Fundstelle liegt zwischen den beiden Ortschaften Rösenbeck und Madfeld auf der Briloner Hochfläche südlich der Burg Altenfels. Heutzutage ist sie in großen Teilen durch einen Steinbruch abgegraben, der sich von Süden her in den Berg hineinfraßt. Nördlich des Bewuchsmerkmales verläuft von Ost nach West eine alte Straße, die einst von Brilon nach Bredelar führte. Schon in der ersten Nennung der Burg Altenfels (1144) im Güterverzeichnis des Grafen Siegfried von Boyneburg, Vogt des Klosters Corvey, wird auch ein Hof mit dem Namen "Hanencrad" erwähnt. Dann wird der Hof im 14. Jh. im Güterverzeichnis des Grafen von Arnsberg genannt und findet sich auch in den Urkunden des Klosters Bredelar immer wieder als Tauschobjekt im Besitz der Ritter von Horhausen bzw. der Ritter von Padberg. 1527 ist der Hof urkundlich wohl endgültig dem Kloster Bredelar übereignet worden. Diese Urkunde stellt auch die letzte Nennung des Hofes "Hanencrad" dar. In den Schatzungsregistern aus der Mitte des 16. Jhds. wird der Hof nicht mehr genannt.

Der Hof selber konnte bisher noch nicht sicher lokalisiert werden. Das Luftbild aber macht es wahrscheinlich, daß das Bewuchsmerkmal zu diesem Hof gehört. Um welches Gebäude es sich bei dem Grundriß tatsächlich handelt läßt sich bis heute nicht mit Sicherheit sagen. Eine Interpretation als Kirche mit Langhaus und leicht eingezogenem Rechteckchor liegt nahe. Dafür spricht die ostwestliche Ausrichtung des Grundrisses. In der Schriftüberlieferung fehlt bisher jedoch jeglicher Hinweis auf eine Kirche.


Literatur

J. Rüther
Heimatgeschichte des Landkreises Brilon, Münster 1956, 271 mit Anm. 7 und 335.

(S. Be.)


TECHNIKFoto
FORMATjpg


FOTO-PROVENIENZMünster, Westfälisches Amt für Bodendenkmalpflege/S. Berke / Freigabenummer: RP Münster, 19.809 / 87


QUELLE    Kühlborn, Johann-Sebastian / Bérenger, Daniel / Berke, Stephan | Luftbildarchäologie in Westfalen | Dia 08, S. 24f.
PROJEKT    Diaserie "Westfalen im Bild" (Schule)

SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Typ35   Bildmaterial (Reproduktion, Foto)
Zeit2   Mittelalter
Ort1.7.3   Brilon, Stadt
DATUM AUFNAHME2004-02-16
AUFRUFE GESAMT627
AUFRUFE IM MONAT106